Unterwegs auf der Route du Soleil: 7 Tipps für die Reise
13 August, 2019 | Update: 16/07/2024
Die Route du Soleil, die berühmte und berüchtigte Autobahn quer durch Frankreich. Auf dem Weg nach Südfrankreich und Spanien können Sie diese Route kaum vermeiden. Man hasst sie oder man liebt sie. Mit der richtigen Vorbereitung und ein paar praktischen Tipps kann die Reise auf der Route du Soleil aber wirklich angenehm sein. Ich gebe Ihnen gerne wertvolle Tipps und Empfehlungen, wie Sie diese Strecke stressfrei meistern können.
Die Route du Soleil, eigentlich vollständig „Autoroute du Soleil„, die Autobahn der Sonne, ist vielen Autofahrern, die in Frankreich unterwegs sind, ein Begriff. Eigentlich handelt es sich bei dieser Strecke um die A7 in Frankreich zwischen Lyon und Marseille, die für ihr sehr hohes Verkehrsaufkommen bekannt ist, das sie täglich befördert.
IN DIESEM BLOG
- Tipp 1: Die Route planen
- Tipp 2: Campingplatz auf der Route buchen
- Tipp 3: Früh aufbrechen
- Tipp 4: Proviant & Unterhaltung
- Tipp 5: Pausen einplanen
- Tipp 6. Vorbereitungen für die Maut
- Tipp 7: Nichts vergessen
- Extra-Tipp für die Route du Soleil
Tipp 1: Planen Sie Ihre Route
Für eine stressfreie, unkomplizierte und gute Reise auf der Route du Soleil ist die Planung der erste und vielleicht wichtigste Schritt. Wenn Sie die französische Maut wo immer möglich umgehen wollen, damit der Urlaub nicht durch die immer wieder anfallenden Beträge teurer als nötig wird, fahren Sie am besten so spät wie möglich rüber nach Frankreich und nutzen so lange wie möglich die mautfreien deutschen Autobahnen, natürlich abhängig davon, wo in Deutschland Sie Ihre Reise beginnen.
Tipp 2: Buchen Sie frühzeitig einen Campingplatz auf der Route
Entlang der Route du Soleil gibt es zahlreiche schöne Durchreise-Campingplätze, auf denen Sie für eine Nacht Ihren Wohnwagen, das Wohnmobil oder Anhängerzelt aufstellen können. Wenn Sie so eine entspannte Nacht verbringen und nicht versuchen, die Strecke in einem Rutsch zu fahren, kommen Sie viel ausgeruhter am Urlaubsort an. Die Campingplätze befinden sich oft in der Nähe der Autobahn und sind damit leicht erreichbar, ohne dass Sie Ihre Route nennenswert verlassen bzw. von dieser abweichen müssen.
Trotz der Nähe zur Autobahn sind die Plätze oft eine Oase der Ruhe und Entspannung, wie man sie braucht, wenn man so viele Stunden unterwegs ist, vielleicht sogar mit Kindern oder einem Hund. Freuen Sie sich darüber, wie weit Sie es schon geschafft haben und tanken Sie neue Energie für den zweiten und finalen Reisetag.
Vielleicht wäre Camping de Lyon nördlich von Lyon eine gute Adresse für einen Zwischenstopp auf einem Campingplatz. Wenn Sie etwas weiter fahren wollen, bevor Sie die Zelte aufschlagen, könnten Sie sich ja mal Flower Camping Le Lac du Marandan anschauen. Zwar liegt dieser Platz etwas weiter von der Autobahn entfernt, als es für Durchreise-Campingplätze üblich ist, aber vielleicht gefällt es Ihnen dort so gut, dass Sie einfach zwei Nächte bleiben. Der Weg ist das Ziel…
Für Ihre Urlaubsfahrt durch Frankreich und auf der Route du Soleil geben wir Ihnen gerne eine Liste mit allen Durchreise-Campingplätzen an die Hand:
Durchreise-Campingplätze in Frankreich
Hier können Sie auf der Karte genau sehen, wo die einzelnen Campingplätze sich befinden und den für sich Richtigen buchen und anfahren.
Sind Sie mit dem Zelt unterwegs und wollen für eine Nacht nicht unbedingt alles auf- und wieder abbauen? Das ist mehr als verständlich. In diesem Fall wäre dann eine Mietunterkunft auf einem Campingplatz eine gute Idee.
Grundsätzlich sind Durchreise-Campingplätze eine wundervolle Idee für Stopps auf dem Weg zum Urlaubsort. Diesem Thema haben wir auch einen ganzen Blog gewidmet. Vielleicht wollen Sie ja mal hineinschmökern.
Tipp 3: Früh losfahren
Versuchen Sie, sich wirklich zeitig auf den Weg zu machen. Oft ist es gar nicht verkehrt, mitten in der Nacht loszufahren. Für Familien mit Kindern ist dies immer ratsam, da diese dann einen Großteil der Fahrt einfach verschlafen. Aber auch ohne Kinder ist es sehr angenehm, viele Kilometer auf leeren Straßen zurückzulegen, auch wenn es dann dunkel ist und viele in der Nacht nicht so gerne Auto fahren.
Tipp 4: Proviant & Unterhaltung
Wenn Sie in der Nebensaison über die Route du Soleil fahren, sind die Staus meist noch erträglich. Reisen Sie jedoch in der Hochsaison nach Südfrankreich, kann es wirklich sehr voll werden. Das bedeutet dann oft, dass man nur im Schneckentempo vorwärts kommt, viel länger unterwegs ist, als erwartet und auch mehr Pausen macht.
Für die Vorbereitung einer solchen Reise heißt das: Nehmen Sie genug Proviant mit und verstauen Sie diesen am besten so, dass Sie auch während der Fahrt an die Dinge herankommen, wenn es gerade nicht möglich ist, eine Pause zu machen und den Kofferraum zu öffnen. Sorgen Sie mit Kühltaschen oder anderen Hilfsmitteln für kühle Getränke, denn es kann im Auto, zumal wenn man im Stau keinerlei Fahrtwind hat, zu großer Hitze kommen.
Die Zeit vergeht übrigens schneller und angenehmer, wenn man Ablenkung hat. Suchen Sie sich vorher gute Musik heraus, laden Sie sich ein paar interessante Podcasts herunter und sorgen Sie auch dafür, dass Ihre Kinder sich nicht allzu sehr langweilen. Ein Film auf dem Tablet verschafft Ihnen einige Stunden Ruhe und die Reise ist insgesamt entspannter, wenn niemand quängelt. Vielleicht bereiten Sie im Vorfeld der Reise auch ein paar Spiele vor, die sich gut während der Fahrt spielen lassen.
Wenn Sie mit einem Hund unterwegs sind, könnte Ihnen unser Blog zu diesem Thema vielleicht noch ein mal nützliche Tipps liefern.
Tipp 5: Pausen einplanen
Grundsätzlich ist die Empfehlung, alle zwei Stunden eine Pause zu machen. Dies ist aus Sicht der Verkehrstüchtigkeit eine Faustregel, die natürlich nicht für jeden und immer gilt, aber eine grobe Orientierung gibt. Einmal Beine vertreten, etwas trinken, frische Luft schnappen, ein wenig strecken.
Natürlich ist das auch der Moment, den man zum Pinkeln nutzt. Nehmen Sie Ihr eigenes Klopapier von zu Hause mit und nehmen Sie es vor allem dann auch mit in die Toiletten auf den Tankstellen und Raststätten. Die Route du Soleil ist so stark frequentiert, dass man dort oft nicht hinterherkommt, das Klopapier wieder aufzufüllen. Wenn Sie Ihr eigenes dabei haben, sind Sie davon komplett unabhängig und erleben auf der Toilette in Ihrer wohlverdienten Pause keine böse Überraschung.
Wenn es gerade keine Toiletten gibt, können Erwachsene vielleicht noch einhalten und vernünftig auf die nächste Gelegenheit warten. Bei Kindern ist dies oft schwieriger. Kleine Jungs pinkeln schnell mal gegen einen Baum, aber bei Mädchen ist das immer ein wenig umständlicher. Wenn Ihre Tochter während der Fahrt einen Rock oder ein Kleid trägt, ist es zumindest ein bisschen leichter. Wenn es dann am Straßenrand mal ganz schnell gehen muss, geht alles wesentlich unkomplizierter von Statten.
Tip 6. Die Maut in Frankreich
In Frankreich müssen Sie für Autobahnen Mautgebühren bezahlen. Dies können Sie auf unterschiedliche Weise tun.
Für gewöhnlich kommen Sie an eine Mautstelle, ziehen ein Ticket und bezahlen dies dann an der folgenden Mautstelle. Auf diese Weise zahlen Sie manuell für einen speziellen Autobahnabschnitt eine Mautgebühr. Wenn Sie sich für diese Möglichkeit entscheiden, sollten Sie die Kreditkarte oder Ihr Kleingeld so im Auto drappieren, dass Sie es ohne die Hilfe eines vielleicht in diesem Moment schlafenden oder mit den Kindern beschäftigten Beifahrers erreichen, wenn Sie mal wieder an eine Mautstelle kommen.
Es gibt eine Möglichkeit, diesen Bezahlvorgang abzukürzen bzw. zu vereinfachen. Die Lösung hierfür: die badge de télépéage, eine sogenannte Mautbox.
Vielleicht haben Sie ja bereits Autos gesehen, die an den Schlangen vor den einzelnen Schaltern vorbei zu einer meist freien Spur mit der Kennzeichnung „t“ gefahren sind und dort ohne zu halten einfach durchfahren. Diese Autofahrer haben die Mautbox. Diese wird registriert und der Betrag für die Maut einfach vom Konto abgezogen oder in Rechnung gestellt, so dass man weder Tickets ziehen noch händisch bezahlen muss.
Ob Sie eine solche Mautbox wollen und sinnvoll finden, müssen Sie natürlich selbst entscheiden. Einfach durchfahren, während andere minutenlang in der Schlange stehen, klingt schon reizvoll und wer hat nicht schon das ein oder andere Mal neidisch in Richtung dieser Spur gespäht. Aber Sie sollten auch wissen, dass die Nutzung der Mautbox eine Gebühr kostet und Sie diese Box natürlich vorher erst einmal kaufen müssen. Überlegen Sie sich also, ob sich die Anschaffung, Registrierung und die Kosten für Ihren persönlichen Fall rechnen bzw. lohnen.
Die Mautbox bekommen Sie für ungefähr 10 Euro und sie ist neben Frankreich auch für Spanien und Portugal gültig. Für die Nutzung des télépéage-Systems schließen Sie ein Abonnement ab. Hier entscheiden Sie zwischen frequent und ad hoc, je nachdem wie oft und/oder regelmäßig Sie auf mautpflichtigen Straßen unterwegs sind.
Aktuelle Mautgebühren in Frankreich
Um im Vorfeld ungefähr zu wissen, in welcher Höhe Mautgebühren für Ihre Reise anfallen, kann man sich diese auf unterschiedlichen Seiten ansehen. Auf dieser Seite kann man angeben, von wo nach wo man in Frankreich fahren wird und mit welchem Fahrzeug man unterwegs ist, und das Programm berechnet die zu erwartende Mautgebühr, auf die man sich einstellen sollte.
Sie wollen auf Ihrer Reise Mautgebühren lieber vermeiden? In unserem Blog haben wir eine fast mautfreie Route durch Frankreich und nach Spanien für Sie zusammengestellt. Aber natürlich können Sie, wenn Sie google maps als Hilfsmittel für die Route nutzen, dort auch die Option „Mautstraßen vermeiden“ wählen.
In diesem Fall wird die Reise natürlich länger, weil Sie weniger auf der Autobahn und viel in Dörfern und auf Landstraßen unterwegs sind. Die Gefahr, sich zu verfahren, wird größer und auch das Risiko für Reiseübelkeit, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Sollten Sie einen Hund im Auto haben, würde ich Ihnen von der Umfahrung der mautpflichtigen Straßen abraten. Dieses Anfahren und Abbremsen, wie man es, wenn man über Landstraßen und durch Dörfer und Städte fährt, oft hat, ist für Sie vielleicht unangenehm und lästig, aber für den Hund, der zur Ruhe kommen soll, wirklich eine Tortur.
Tipp 7: Nichts vergessen
Stellen Sie sicher, dass Sicherheitswesten im Auto vorhanden sind. In Frankreich besteht diesbezüglich eine Pflicht, so dass für jeden Mitfahrer im Auto ein Exemplar vorhanden sein muss. Tragen Sie eine Brille oder Kontaktlinsen? Auch hierzu gibt es in Frankreich eine Regel. Sie müssen eine Ersatzbrille im Auto mitführen. Haben Sie ferner immer ein bisschen Kleingeld griffbereit. Sie werden es im Zweifelsfall für die Toiletten brauchen und vielleicht sind auch einmal die Schlangen für Bargeldzahler an den Mautstationen wesentlich kürzer.
Und verschwenden Sie vielleicht einen kurzen Gedanken an die Umweltplakette für Frankreich: Kommen Sie durch eine Stadt, in der diese vorgeschrieben ist? Ist ein Ausflug oder Abstecher geplant? Kümmern Sie sich rechtzeitig um die Plakette. In unserem Blog zu diesem Thema erfahren Sie alles, was Sie dazu wissen müssen.
Vielleicht eine Selbstverständlichkeit, aber dennoch: Halten Sie sich immer an die Höchstgeschwindigkeiten. Ohne Wohnwagen beträgt diese 130 km/h, bei Regen 110 km/h. Mit Auto-Wohnwagen-Gespannen über 3,5 Tonnen dürfen Sie in Frankreich nicht schneller als 90 km/h fahren.
Und noch eine Sache, die Sie vielleicht überraschen wird: In Frankreich ist es verboten, während der Fahrt zu essen. Hierfür kann es eine Geldbuße von bis zu 75 Euro geben.
Durchreise-Campingplätze an der Route du Soleil
Extra-Tipp für die Route du Soleil
Vielleicht ist es unnötig, es zu erwähnen. Andererseits gibt es vielleicht doch den ein oder anderen, der hiervon noch gar nichts gehört hat. Daher hier noch einmal in aller Kürze: Vermeiden Sie den Schwarzen Samstag! Die Route mit dem größten Verkehrsaufkommen in Frankreich sollte man nicht kombinieren mit dem Tag des größten Verkehrsaufkommens in Frankreich.
Alles zu diesem Thema haben wir Ihnen in unserem Blog zusammengestellt. Dieses Jahr fällt der Schwarze Samstag in Frankreich übrigens auf den 27. Juli und den 3. August 2024.
Die Route du Soleil meiden: Alternativen
Natürlich gibt es alternative Wege und kann die Route du Soleil auch umfahren werden. Eine beliebte Strecke ist zum Beispiel die Route des Châteaux. Diese führt vorbei an wunderschönen Schlössern und Weinbergen und schlängelt sich dabei durch das Loire-Tal, eine traumhafte Region. Den Verlauf der Route können Sie der untenstehenden Karte entnehmen.
Highlights der Route des Châteaux
- Das Loire-Tal ist bekannt für seine wunderschönen Schlösser und Weinberge. Wenn Sie Zeit haben, sollten Sie unbedingt das Château de Chambord und das Château de Chenonceau besuchen. Wenn die Loire-Schlösser Sie interessieren, können Sie sich in diesem Blog noch weitere Tipps holen.
- Bordeaux ist bekannt für seine Weine und auch das historische Zentrum ist einen Besuch wert. Es gehört nicht umsonst zum UNESCO Weltkulturerbe.
- Geht es für Sie nach Spanien? Dann lassen Sie sich auch von den beeindruckenden Pyrenäen verzaubern, genießen Sie die traumhaften Aussichten und machen Sie auch mal Halt in einem malerischen kleinen Dorf.
- Wenn Sie schon da sind: Machen Sie einen Ausflug nach Barcelona mit seinen tollen Stränden, der aufregenden historischen und modernen Architektur, den herrlichen Tapas und der besonderen Atmosphäre.
Haben Sie viel Erfahrung mit der Route du Soleil und noch weitere Tipps für eine gelungene Fahrt auf dieser Strecke? Wir freuen uns über Kommentare, Anregungen und vieles mehr in den Kommentaren!
5 Kommentare
Das nicht sonderlich inhaltsschwere Zusammenstellen von Allgemeinwissen gipfelt doch tatsächlich in dem unsäglichen Tipp mit der Familie in der Nacht loszufahren ! Das Gefährlichste was man machen kann. Gegen die innere Uhr zu fahren um dann mit Sekundenschlaf die eigene Familie zu verletzen oder gar zu töten.
also, das liest sich so, als hätte der autor gerade den hindukusch
entdeckt.
aber danke für die tips.
ich meine, der Deutschmichel hattte docch das grosse privileg gehabt, bereits ab den 60er jahren über den tellerraand zu schauen…
Die Mautbox kostet nur Gebühr in dem Monat wenn man Sie nutzt.
Hallo,
Sind die Alkoholtester immer noch Pflicht??
Hallo Herr Pluhm!
Ja, Alkoholtester sind Pflicht. Allerdings droht keine Strafe, wenn man mal keinen dabei hat.
Viele Grüße