Camping in der Vulkanlandschaft – Teil 1

9 November, 2017 | Update: 01/02/2023

Nein, ich war weder in Island, noch in Amerika oder in einem anderen fernen Land. Um im Urlaub Vulkanlandschaften zu sehen, braucht man nicht einmal 1.000 Kilometer zu fahren. Man findet sie ganz einfach in Frankreich, genauer gesagt in der Auvergne.

Obwohl Frankreich zu den beliebtesten Urlaubszielen deutscher Camper gehört, dürfte diese Region in Zentralfrankreich noch vielen unbekannt sein. Wetten, dass auch Sie von der Schönheit der Vulkanlandschaft beeindruckt wären, die einem dort und unterwegs begegnen? Ich möchte meine Tipps mit Ihnen teilen und Ihnen verraten, wo man schöne Campingplätze findet.

Im strömenden Regen fahren wir am Abreisetag mit dem Wohnmobil zunächst Richtung Ardennen. Unser erstes Etappenziel sind Freunde, die etwas südlich von Lüttich wohnen und uns zum Kaffee einladen. Bei ihnen logieren gerade noch andere Freunde mit ihrem Campingbus, sodass direkt die richtig Campingatmosphäre aufkommt.

Wir brechen trotzdem bald wieder auf und als nach etwa vier Stunden Fahrt durch die schöne Champagne die Sonne herauskommt, kommen wir zu dem Entschluss, dass wir für den ersten Tag lange genug im Auto gesessen haben.

Auf dem Markt in Châlons-en-Champagne

In der ersten Nacht haben wir unser Wohnmobil in Châlons-en-Champagne abgestellt. Der dortige Campingplatz eignet sich hervorragend für Durchreisende. Wir sehen viele niederländische Kennzeichen, allesamt Urlauber auf dem Weg Richtung Süden. So wie wir haben die meisten von ihnen die CampingCard ACSI dabei und bekommen jetzt in der Nebensaison Rabatte.

Am Samstagvormittag findet in der quirligen Innenstadt von Châlons-en-Champagne – übrigens nur eine Viertelstunde mit dem Fahrrad vom Campingplatz Camping de Chalons en Champagne entfernt – ein großer Markt statt. Frisches Obst bekommt man in der Markthalle, wo die einheimische Bevölkerung ihre wöchentliche Runde dreht.

Nach einer kurzen Kaffeepause, kommen wir später als geplant zu unserem Wohnmobil zurück. Der junge Mann an der Rezeption findet es zum Glück nicht schlimm, dass wir etwas später als zur Standard-Abreisezeit um 12 Uhr abfahren.

Tolle Begegnung mit Anhaltern

Nun ist es höchste Zeit, die nächsten 500 Kilometer auf dem Tacho in Angriff zu nehmen. Wir wollen an diesem Tag den Norden der Auvergne erreichen. Gerade als es anfängt richtig heiß zu werden und wir darüber nachdenken, ob wir anhalten oder weiterfahren sollen, kommt an einer Mautstation ein junger Mann auf uns zu…

Mit einem witzigen französischen Akzent fragt er auf Englisch, ob wir ihn und seine Freundin ein Stück mitnehmen können. Die beiden nehmen an einem Wettbewerb teil, bei dem es darum ging, als erster per Anhalter ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Und natürlich unterstützen wir die beiden gerne! Uns macht es immer Spaß, auf diese Weise neue Leute kennenzulernen.

Wir verpassen beinahe die Ausfahrt, an der sie aussteigen müssen, weil wir uns so angeregt unterhalten. Später als geplant kommen wir auf dem Campingplatz Les Suchères am Rande der Auvergne an, an der Grenze der Departements Allier und Puy de Dôme. Dort angekommen fühlen wir uns direkt pudelwohl und vergessen den anstrengenden Reisetag im Nu.

Kurz nach der Ankunft sitzen wir mit einem Glas Wein vor dem Wohnmobil und lassen den Tag Revue passieren. Wir sind uns gleich einig: Hier ist es wirklich wunderschön.

Wandern am höchsten Punkt der Auvergne: Puy-de-Dôme

Der höchste Punkt der Auvergne ist mit 1.465 Metern der Gipfel des jüngsten Vulkans der Region Puy de Dôme. Ein imposanter Ort, an dem die kraterförmige Spitze die gesamte Umgebung überragt. Man kann den Gipfel des Vulkans besuchen, sogar mit einer Zahnradbahn, die ihre Fahrgäste in einer Viertelstunde nach oben bringt: zum Panoramique des Dômes.

Die Bahn fährt in der Hauptsaison mehrmals pro Stunde und bietet einen eindrucksvollen Ausblick auf 80 weitere grüne Vulkane in der Region. Auch für Kinder ein tolles Erlebnis! In der Ferne kann man sogar die Stadt Clermont-Ferrand liegen sehen. Kein Wunder, dass die Vulkanlandschaft der Auvergne für die UNESCO-Welterbeliste nominiert ist.

Als wir auf dem großen Parkplatz ankommen, ist die Spitze des Vulkans allerdings in dichten Neben gehüllt. Der freundliche Herr an der Kasse rät uns davon ab, hinaufzufahren. Auf seiner Webcam, die auf dem Gipfel installiert ist, ist nur ein grauer, tropfennasser Bildschirm zu sehen. Hier ist also keine beeindruckende Aussicht zu erwarten. Schade.

Zum Glück kann er uns eine schöne Wanderung empfehlen, die ebenfalls beim Parkplatz beginnt. Sie erweist sich als fast ebenso schön wie die erhoffte Fernsicht vom Puy-de-Dôme.

Hier finden Sie Teil 2 der Reise durch die Vulkanlandschaft der Auvergne und der Zwischenstopps, die wir an der Ardeche, in Troyes und auf der Rückfahrt in den Ardennen eingelegt haben. Sind Sie selbst schon einmal in diesem schönen Gebiet gewesen? Dann teilen Sie hier Ihre Tipps mit anderen Campern!