Französische Alpen: Aktivurlaub am Fluss Durance

30 September, 2021

Die Durance entspringt in den Bergen bei Briançon. Wir folgen dem Fluss stromabwärts und nehmen Sie mit zu den Highlights der südfranzösischen Alpen.

300 Sonnentage im Jahr

Die südlichen Alpen (Alpes du Sud) liegen im Südosten Frankreichs und erstrecken sich über die Regionen Rhônes-Alpes und Provence-Alpes-Côte d’Azur. Im Norden der Region entspringt die Durance. Über die Stadt Briançon und den Stausee Serre-Ponçon führt der Fluss Richtung Provence im Süden, nur zwei Stunden vom Mittelmeer entfernt. Die sonnigen Berge – die Sonne scheint hier im Durchschnitt an 300 Tagen im Jahr – mit typischen alten Dörfchen, Nationalparks, Naturreservaten und zahlreichen Wander-, Rad-, Wassersport- und Campingmöglichkeiten laden zu einer spannenden Entdeckungstour ein.

Gletscher und Lavendel

Zwischen dem Nationalpark Écrins und dem Mittelmeer entfaltet sich eine farbenfrohe Palette bildschöner Landschaften von hohen Berggipfeln bis zu mediterranen Küsten. Das Hellblau der Gletscher ist nie weit entfernt vom Dunkelviolett des Lavendels. Die abwechslungsreiche Natur ist zu jeder Jahreszeit beeindruckend. Das Leben hier ist rein und pur. Und das gilt genauso für die lokale cuisine.

Briançon und Mont-Dauphin

Mont-Dauphin

Briançon und die Festungsstadt Mont-Dauphin stehen dank des berühmten französischen Festungsbaumeisters Vauban auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Foto: C. Marchand.

Briançon ist die höchst gelegene Stadt Frankreichs und zählt als solche in Europa zu den Top 3. Um den Zugang nach Italien sicherzustellen, errichtete der berühmte französische Festungsbaumeister Vauban im 18. Jahrhundert verschiedene Verteidigungsanlagen rund um die Stadt. In Kombination mit historischen Gebäuden und Straßen sind sie charakteristisch für den Ort und machen einen Besuch von Briançon besonders lohnenswert.

Darüber hinaus ist Briançon ein guter Ausgangspunkt für sportliche Ausflüge in großer Höhe. Die nahegelegenen Orte Serre Chevalier und Montgenèvre bieten ausgezeichnete Wintersport-Optionen. Italien liegt nur einen Katzensprung entfernt. Ebenso wie die Verteidigungsanlagen in Briançon ist auch die Festungsstadt Mont-Dauphin UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt liegt hoch oben auf einem Felsplateau über dem Zusammenfluss von Guil und Durance.

Gletscher im Nationalpark Les Écrins

Wenn Sie der Durance folgen, gelangen Sie ins Vallée de la Vallouise, einem Teil des Nationalparks Les Écrins. Der Park ist für seine Gletscher bekannt. Weiterhin befinden sich dort Dutzende, teils mehr als dreitausend Meter hohe Berggipfel. Der Barre des Écrins allein misst schon 4102 Meter und ist somit der südlich gelegenste Viertausender der französischen Alpen und gleichzeitig Namensgeber des Parks. Bis 1860 war er der höchste Berg Frankreichs.

Französische Alpen Nationaal Park Écrins

Im Nationalpark Les Écrins leben mehr als 600 Steinböcke und 15.000 Gämsen. Foto: alpesphotographies.co

1973 wurde das Massif des Écrins zum Nationalpark, dem größten Frankreichs. Das Gebiet eignet sich perfekt zum Wandern, Mountainbiken, Bergsteigen oder Raften – und im Winter natürlich auch zum Skifahren.

Campingplätze nahe dem Massif des Écrins

Naturpark Du Queyras

Auf gleicher Höhe östlich der Durance liegt direkt an der Grenze zu Italien der Naturpark Du Queyras. Hier ist der Massentourismus bislang ausgeblieben. Stattdessen haben sich hübsche, authentische Dörfchen aneinandergereiht. Der Queyras bietet zahlreiche Möglichkeiten der aktiven Freizeitgestaltung: Wanderern wird bei den gut gekennzeichneten Wegen des Parks das Herz aufgehen. Aber auch Radfahrer, Mountainbiker, Bergsteiger und Wintersportler kommen hier nicht zu kurz.

Campingplätze nahe dem Queyras

Der See von Serre-Ponçon

Französische Alpen Lac de Serre-Ponçon

Der Lac de Serre-Ponçon ist der ideale Ort für verschiedene Wassersportarten – oder einfach für eine Erfrischung im kühlen Nass. Foto: Le naturographe Hautes-Alpes

Weiter südlich mündet die Durance in den Lac de Serre-Ponçon. Dieser Stausee wurde Mitte des 20. Jahrhunderts angelegt, um die Durance zu regulieren. Er ist bekannt für sein türkises Wasser und die wilden Buchten. Der beeindruckende Staudamm von Serre-Ponçon ist mit einer Höhe von 123 Metern und einer Länge von 650 Metern der größte seiner Art in Europa. Sowohl auf dem Wasser als auch rundherum bietet der Lac de Serre-Ponçon eine breite Auswahl an Aktivitäten.

Auch bedeutendes Kulturerbe liegt nicht weit entfernt: die Kathedrale Notre-Dame du Réal, die Abtei von Boscodon, ein Meisterwerk der romanischen Kunst, und die Kirche von Savines-le-Lac. An der Mündung des Lac de Serre-Ponçon liegt Embrun, das aufgrund seines milden Klimas auch als das „Nizza der Alpen“ bekannt ist

Campingplätze nahe dem Lac de Serre-Ponçon

Sieben Naturparks

Unesco Geopark van de Haute-Provence en Geopark van de Alpes Cottiennes

Die südfranzösischen Alpen haben eine besondere geologische Vergangenheit. Im UNESCO-Geopark der Haute-Provence und im Geopark der Alpes Cottiennes treten Sie eine Reise in die Vergangenheit an. Foto: Epix

Vorbei am See von Serre-Ponçon verzweigt sich die Durance. Die Ubaye ist ein Nebenfluss der Durance und strömt durch das Ubaye-Tal. Hier finden Sie Wildbäche, stille Bergseen, Felsen und über dreitausend Meter hohe Berggipfel. Ein tolles Gebiet für eine aktive Entdeckungstour. Wenn der Fluss im Sommer mit Schmelzwasser gefüllt ist, eignet er sich exzellent zum Raften, Wildwasser-Kanufahren und zu vielen anderen Wassersportarten.

Ein Stück weiter stromaufwärts, vorbei am Col de Larche und dem Col de la Bonette, liegt der Nationalpark Le Mercantour, ein wahres Wanderparadies. In den südlichen Alpen befinden sich insgesamt sieben Naturparks, von denen der regionale Naturpark Baronnies Provençales der neuste ist. Er liegt auf der Grenze zwischen Rhône-Alpes und Provence-Alpes-Côte d’Azur, im landschaftlich spektakulären Pays du Buëch. Der Naturpark Le Luberon liegt am südwestlichen Rand der südfranzösischen Alpen. Hier befinden wir uns am Ende unserer Reise stromabwärts. Nicht weit entfernt, bei Avignon, mündet die Durance in die Rhône.

Französische Alpen auf der Route des Grandes Alpes

Um die südfranzösischen Alpen zu durchqueren, kann man, wie bereits beschrieben, der Durance folgen, alternativ aber auch den Grandes Alpes. Die 720 Kilometer lange Strecke führt von Thonon-les-Bains am Genfersee nach Nizza am Mittelmeer. Die Route des Grandes Alpes ist eine beliebte Strecke bei Auto- und Motorradfahrern, aber auch Rennradfahrer nehmen gerne die Herausforderung an.

Südfranzösischen Alpen

Die südfranzösischen Alpen sind ein fantastisches Reiseziel für sportliche und aktive Urlauber. Foto: Armand Alps Epix

Unterwegs erlebt man atemberaubende Natur und passiert 16 Alpenpässe. Besonders bemerkenswert sind der Galibier und der Izoard, mythische Pässe der Tour de France. Im 18. Jahrhundert begann man mit dem Straßenausbau quer durch die französischen Alpen. Vor 110 Jahren fuhren die ersten Busse über einen Teil der Route des Grandes Alpes. Mit der Öffnung des Gebirgspasses Col de l’Iseran im Jahr 1937 entstand die Möglichkeit, die komplette Route durch die französischen Alpen zu fahren.

Hauptfoto (oben im Blog): Bertrand Bodin

Dieser Blog erschien zuvor auf ACSI FreeLife.nl (Niederländisch)

  • Autor: Timo
  • Das Reisen und Entdecken der Welt lag mir von klein auf im Blut. Mein allererstes Zelt kaufte ich mit zwölf Jahren, und mit sechzehn machte ich eine Campingreise mit dem Rad durch die Niederlande. Inzwischen habe ich auf fünf Kontinenten in rund 34 Ländern gecampt. Von der Wüste bis zum tropischen Regenwald und von wenigen Metern unter dem Meeresspiegel bis zu über 5 000 Metern Höhe.

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