Unwetter und Regen beim Camping: die besten Tipps
8 August, 2023
Der sanfte Klang des Regens, der leise auf das Dach prasselt, erzeugt eine gemütliche Atmosphäre, die zum Entspannen und Träumen einlädt. Gleichzeitig ist der Regen von unschätzbarem Wert für die Natur, da er den Boden mit dringend benötigter Feuchtigkeit versorgt und das Wachstum von Pflanzen fördert. Beim Camping kann der Regen jedoch manchmal zu einer kleinen Herausforderung werden. Wie gehen Sie mit Regen auf dem Campingplatz um? Wie sicher sind Sie in einem Zelt, Faltcaravan, Wohnmobil oder Wohnwagen? Und was ist bei starken Hagelschauern zu tun?
Unwetter kann einen auf dem Campingplatz immer überraschen, ob im Sommer oder beim Wintercamping jenseits der warmen Monate. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten und wie Sie sich am besten vorbereiten und absichern.
Unwetter können plötzlich auftreten
Möglicherweise haben Sie es schon einmal erlebt: Sie genießen einen sonnigen Tag in Italien oder Frankreich, aber innerhalb weniger Minuten ändert sich das Wetter. Und da sitzen Sie dann, in Ihrem Zelt oder Wohnwagen, mitten im Unwetter. Das ist diese Woche in Norditalien passiert, wo Unwetter zu erheblichen Schäden bei den Campinggästen geführt haben.
Die Ursache? Unwetter können plötzlich entstehen, wenn warme Luft schnell aufsteigt und an kalter Luft entlang ‚reibt‘, die rasch absinkt. Diese Reibung führt dazu, dass die Wolken elektrisch geladen werden. Das Entladen dieser Elektrizität zur Erde oder zu anderen Wolken führt zu Blitzen. Aufgrund der schnell absteigenden kalten Luft kann die Temperatur während eines Gewitters manchmal um 10 bis 15 Grad sinken.
Wann sollten Sie Schutz suchen?
Das Schwierigste bei Gewitter, Unwetter und Regen beim Camping ist zu wissen, wann man Schutz suchen sollte. Eine gute Faustregel besagt: Wenn weniger als zehn Sekunden zwischen Blitz und Donner vergehen, ist es an der Zeit, einen sicheren Ort aufzusuchen.
Da Licht schneller reist als Schall, sehen Sie den Blitz früher als Sie ihn hören. Schall legt 1000 Meter in drei Sekunden zurück. Wenn also zehn Sekunden zwischen Blitz und Knall liegen, befindet sich das Gewitter in etwa 3 Kilometer Entfernung. Sie haben dann noch ausreichend Zeit, einen sicheren Platz auf dem Campingplatz aufzusuchen.
Wie sicher sind Sie bei Gewitter und Regen beim Camping?
Wie sicher Sie während eines Gewitters auf dem Campingplatz sind, hängt ganz von der Art Ihrer Unterkunft ab. Wir erklären die gängigsten Optionen.
Zelt und Faltcaravan: Suchen Sie einen sicher Ort auf
Ein Zelt oder Faltcaravan bietet keinen Schutz vor Gewitter. Die Eisen- oder Aluminiumstangen ziehen eher einen Einschlag an. Bei einem Gewitter sollte man sich also niemals im Zelt oder Faltcaravan aufhalten. Wenn Sie also in einem Zelt oder Faltcaravan campen, sollten Sie am besten in einem Gebäude Schutz suchen, z. B. in einem Freizeitgebäude, Restaurant oder Sanitärgebäude. Oder im Wohnmobil oder Wohnwagen anderer Camper.
Caravans und Wohnmobile: (meist) zum Unterstellen geeignet
Bei Wohnwagen und Wohnmobilen verhält es sich anders. Wenn die Konstruktion größtenteils aus Stahl oder Aluminium besteht, sind Sie ziemlich sicher. Der Caravan oder das Reisemobil wird den Blitz leiten und in den Boden ableiten. Ist der Wohnwagen oder das Wohnmobil jedoch größtenteils aus Polyester, sollten Sie sich einen sicheren Unterschlupf suchen.
Gute Vorbereitung ist die halbe Miete
Gewitter kann einen Campingausflug aufregend gestalten, aber mit der richtigen Vorbereitung wissen Sie genau, was zu tun ist. Hier sind daher einige nützliche Tipps:
- Machen Sie einen Plan: Besprechen Sie vorher, was Sie bei einem möglichen Unwetter tun werden. So weiß jeder im Falle des Falls, was zu tun ist und niemand muss in Panik ausbrechen.
- Behalten Sie das Wetter im Auge: Beobachten Sie das Wetter und zählen Sie die Sekunden vom Blitz bis zum Donner. So können Sie erkennen, ob das Unwetter auf Sie zu oder von Ihnen weg zieht.
- Unterstellen: Wenn das Unwetter weniger als drei Kilometer entfernt ist, sollten Sie am besten einen sicheren Unterstellplatz aufsuchen. Die besten Orte sind Ihr Wohnmobil oder Wohnwagen, wenn diese hauptsächlich aus Stahl und Aluminium konstruiert sind. Ansonsten können Sie auch ein Gebäude wie die Rezeption, das Restaurant oder das Sanitärgebäude wählen. Ihr Auto ist auch ein guter Ort bei Unwetter – vor allem bei Hagel.
- Parken Sie das Auto am Zelt: Campen Sie mit einem Zelt? Dann parken Sie Ihr Auto in der Nähe. So können Sie schnell ins Auto, wenn das Gewitter nahe ist.
- Klappen Sie (Satelliten)Antennen ein: Je weniger von Ihrem Wohnwagen oder Wohnmobil absteht, desto geringer ist die Gefahr eines Einschlags. Aber Achtung: Tun Sie das nicht während das Gewitter noch andauert.
Blitzeinschläge im Auto: der Faradaysche Käfigeffekt
Das Auto ist nach wie vor einer der sichersten Orte während eines Gewitters. Dies liegt an etwas, das als ‚Faraday’scher Käfig-Effekt‘ bekannt ist. Die metallene Karosserie des Autos dient als Leiter, wodurch die Elektrizität des Blitzes um das Auto herum und dann zur Erde abgeleitet wird. Die Elektrizität verschwindet also über das Auto in den Boden und trifft die Personen darin nicht.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Sie während eines Gewitters im Auto bleiben sollten, mit geschlossenen Fenstern und Türen. Vermeiden Sie den Kontakt mit Metallteilen! Obwohl ein Blitzschlag in Ihr Auto Schäden an der Elektronik verursachen kann, ist die Wahrscheinlichkeit für persönliche Verletzungen aufgrund dieses Schutzeffekts minimal.
Was sollten Sie bei Hagel tun?
Hagel kann während eines Campingausflugs überraschend und zerstörerisch sein. Der plötzliche und heftige Niederschlag von Eiskugeln kann Schäden an Ihrem Auto, Wohnwagen oder Wohnmobil und anderem Campingmaterial verursachen. Es kann sogar gefährlich sein, wenn Sie ungeschützt in einen Hagel geraten.
Wenn Hagel vorhergesagt wird, ist es wichtig, Ihren Stellplatz so gut wie möglich vorzubereiten. Stellen Sie sicher, dass alle losen Gegenstände wie Stühle, Tische und Grills sicher verstaut oder befestigt sind. Hagel tritt oft in Verbindung mit einem heftigen Sturm auf, daher können lose Gegenstände weggeblasen oder beschädigt werden.
Wenn Sie ein Vorzelt, Vordach oder eine Markise haben, achten Sie darauf, dass diese gut abgespannt sind und es keine Stellen gibt, an denen Wasser und Hagel sich ansammeln können. Eine starke Ansammlung von Hagel kann die Struktur Ihres Zeltes oder Ihrer Markise beschädigen.
Wenn Sie in einem Zelt campen, ist es am besten, eine stabilere Unterkunft zu suchen, vorzugsweise ein Gebäude auf dem Campingplatz. Ein Zelt bietet nur wenig Schutz vor dem harten Aufprall von Hagelkörnern. Ein Auto ist eine Option bei ’normalen‘ Hagel, aber beachten Sie, dass bei extremem Hagel sogar die Autofenster zertrümmert werden können. Es gibt viele Berichte über Hagelstürme mit Hagelkörnern in Tennisballgröße. In dieser Situation ist auch ein Auto nicht sicher. Ein Tipp, um das Autodach trotzdem etwas zu schützen: Binden Sie eine robuste Luftmatratze auf das Dach.
Hagelschaden
Interessieren Sie sich dafür, wie man bei Hagelschaden vorgeht? Sollten nach einem Hagelsturm Ihr Auto, Wohnwagen oder Wohnmobil beschädigt sein, ist es von Bedeutung, zunächst zu überprüfen, ob eine sichere Heimfahrt möglich ist. Schäden am Dach oder an der Karosserie lassen sich später reparieren, während eine zersprungene Windschutzscheibe unverzüglich in Angriff genommen werden sollte. In solchen Fällen empfiehlt es sich, zuerst Kontakt zur Notrufzentrale aufzunehmen, um Unterstützung bei der Vermittlung von örtlichen Reparaturdiensten zu erhalten.
Halten Sie die Schäden am besten auf Fotos fest, sobald der Hagelsturm abgeebbt ist, um den Beweis zu sichern. Denken Sie daran, dass Schäden, die durch Sturm oder Hagel verursacht wurden, in der Regel nicht von einer Haftpflichtversicherung gedeckt sind. Stattdessen könnten solche Fälle möglicherweise unter den Schutz einer Teilkaskoversicherung mit Hagelschutz fallen.
Kräftige Winde und Sturmböen: Wie verhält man sich richtig?
Auf dem Campingplatz können Sie auch mit starkem Wind und manchmal sogar Windböen konfrontiert werden. Wie schützen Sie Ihre Campingausrüstung in solchen Situationen? Bei starkem Wind ist es wichtig, Ihr Campingfahrzeug fest zu verankern. Stellen Sie sicher, dass Zelte, Faltcaravans, Wohnmobile und Wohnwagen stabil aufgestellt und gut mit Heringen, Abspannleinen oder Gewichten gesichert sind. Überprüfen Sie regelmäßig, ob alles noch fest sitzt, besonders wenn die Windstärke zunimmt.
Es ist auch ratsam, Markisen, Vorzelte und andere lose Teile aufzurollen und zu verstauen. Auf diese Weise verhindern Sie, dass sie durch starke Windböen beschädigt oder sogar weggeweht werden. Achten Sie auch auf überhängende Äste oder andere Objekte in der Umgebung, die bei starkem Wind möglicherweise eine Gefahr darstellen können.
Bei äußerst starkem Wind empfiehlt es sich, sich so weit wie möglich im Inneren Ihres Campingfahrzeugs aufzuhalten. Achten Sie darauf, dass alle Fenster, Türen und Belüftungsöffnungen geschlossen sind, um zu verhindern, dass Wind oder Dreck eindringen können. Wenn Sie in einem Zelt campen, könnte es eine Überlegung wert sein, vorübergehend in einem Gebäude auf dem Campingplatz Schutz zu suchen oder sich in das Wohnmobil oder den Wohnwagen eines Camping-Nachbarn zu begeben, bis der Wind nachlässt.“
Ihr Tipp für Unwetter und Regen beim Camping
Haben Sie noch gute Tipps bei Gewitter und Regen beim Camping? Teilen Sie sie dann gerne unten für Ihre Mitcamperer!
1 Kommentar
Bei Ankunft am Campingplatz bereits die Wetterseite checken und das Zelt richtig aufstellen, auch wenn man dann eben keine Abendsonne an der Front genießen kann, oft hilft es auch, den Bus quer zur Wetterfront zu stellen und dahinterliegende Busvorzelt etwas vor dem Sturm zu schützen.wir überstanden schon viele Stürme gut!!