Abenteuer Gotthardpass: Mit dem Wohnmobil durch die Schweizer Alpen

5 Dezember, 2024

Der Gotthardpass in der Schweiz ist ein beeindruckender Alpenübergang, der auch für Reisende mit Wohnmobil interessant ist. Die Strecke führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft, die von grünen Tälern bis hin zu schroffen Berggipfeln reicht. Sie bietet zahlreiche Gelegenheiten, an Aussichtspunkten entlang der Route anzuhalten und die Aussicht zu genießen.

Fakten zum Gotthardpass

  • Höhe: 2.107 Meter über dem Meer
  • Lage: Verbindet Andermatt (Kanton Uri) und Airolo (Kanton Tessin)
  • Länge: Alte Passstraße ca. 13,4 km, moderne Passstraße etwas kürzer
  • Steigung: Durchschnittlich 5,5%, max. bis 9%
  • Wintersperre: In der Regel von Nov. bis Mai
  • Geschichte: Bereits in der Römerzeit genutzt, moderne Passstraße im 19. Jahrhundert erbaut
  • Tremola: Historische, kurvenreiche Kopfsteinpflasterstraße auf der Tessiner Seite
  • Gotthard-Basistunnel: Unter dem Pass verläuft der zweitlängste Eisenbahntunnel der Welt (57,1 km).
  • Der Gotthard-Strassentunnel ist 16,9 km lang.

Wichtige Hinweise für die Fahrt

Bei der Planung einer Fahrt über den Gotthardpass gibt es einige Punkte zu beachten. In der Hochsaison, insbesondere während der Sommerferien, kann es auf der Passstraße zu erheblichem Stau kommen. In solchen Fällen ist es ratsam, alternative Routen oder den Gotthard-Strassentunnel zu nutzen. Allerdings sollte man auch hier mit möglichen Staus rechnen. Im Winter ist der Gotthardpass in der Wintersperre, da die Bedingungen für eine sichere Überquerung nicht gegeben sind. Aktuelle Verkehrsinformationen und Sperrzeiten sollten daher immer vor der Reise geprüft werden.

mit dem Reisemobil auf die Spitze des Gotthardpasses

Mit dem Reisemobil auf die Spitze des Gotthardpasses

Gotthardpass mit Wohnwagen – Möglich, aber mit Bedacht

Der Gotthardpass ist grundsätzlich mit Wohnwagen befahrbar, jedoch sollte man die Fahrt sorgfältig planen. Besonders in Stoßzeiten kann sich hinter einem Wohnwagengespann eine Kolonne bilden. Es ist daher sinnvoll, regelmäßig einen der Ausstellplätze zu nutzen, um andere Verkehrsteilnehmer vorbeizulassen. Gleichzeitig bieten diese Pausen eine Gelegenheit, die beeindruckende Aussicht zu genießen.

Bergfahrt

Während der Bergfahrt ist darauf zu achten, dass das Zugfahrzeug ausreichend leistungsstark ist, um die Steigungen sicher zu bewältigen. Eine zu hohe Belastung kann zu einer Überhitzung des Motors führen, insbesondere bei längeren Anstiegen. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Gänge frühzeitig herunterzuschalten und die Drehzahl konstant im optimalen Bereich zu halten.

Talfahrt

Die Abfahrt erfordert eine umsichtige Bremsweise, um die Bremsen nicht zu überhitzen. Dabei sollte das Fahrzeug in einem niedrigen Gang gehalten werden, damit der Motorbremswirkung genutzt werden kann. Dies reduziert die Belastung der Bremsen und erhöht die Sicherheit.

Eine umsichtige Fahrweise, regelmäßige Pausen und eine gute Vorbereitung tragen wesentlich dazu bei, die Fahrt über den Gotthardpass sowohl bergauf als auch bergab sicher und angenehm zu gestalten.

Wohnmobil Via Tremola Gotthardpass

Wohnmobilpause auf der Via Tremola am Gotthardpass

Teufelsbrücke und Via Tremola

Der Gotthardpass beginnt im Norden bei der Schöllenenschlucht, wo die Teufelsbrücke eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten darstellt. Diese historische Brücke, die ursprünglich im 13. Jahrhundert erbaut wurde, überspannt die steilen Felsen der Schlucht und war ein bedeutender Teil der alten Handelsroute über den Pass. Im Süden endet der Gotthardpass in der Via Tremola, einer engen, historischen Kopfsteinpflasterstraße, die sich in zahlreichen Serpentinen den Berg hinaufzieht und einen direkten Zugang zum Tessin bietet. Die Via Tremola ist ein markantes Relikt aus der Zeit des 19. Jahrhunderts und führt durch eine beeindruckende Berglandschaft.

Die Teufelsbrücke

Die Teufelsbrücke, die in der Schöllenenschlucht über den Reussfluss führt, ist eines der bekanntesten Wahrzeichen des Gotthardpasses. Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und galt lange Zeit als Meisterwerk der Ingenieurskunst. Die Brücke überspannt die tief eingeschnittene Schlucht und war ein entscheidender Bestandteil der historischen Handelsroute, die Nord- und Südeuropa verband. Ihr Name, „Teufelsbrücke“, geht auf die Legende zurück, dass der Teufel selbst beim Bau seine Hand im Spiel hatte. Heute ist sie nicht nur ein faszinierendes Bauwerk, sondern auch ein beliebtes Ziel für Reisende, die die Geschichte des Passes und die beeindruckende Natur der Umgebung erleben möchten.

Teufelsbrücke am Gotthardpass

Die Teufelsbrücke ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten am Gotthardpass

Via Tremola für geübte Fahrer

Die Via Tremola ist eine historische Passstraße auf der Südseite des Gotthardpasses und gilt als eines der markantesten Beispiele für frühere Straßenbaukunst in den Alpen. Die Straße mit ihrem charakteristischen Kopfsteinpflaster und zahlreichen engen Serpentinen wurde im 19. Jahrhundert angelegt und ist heute ein eindrucksvolles Zeugnis der Verbindung zwischen Nord- und Südeuropa.

Für Fahrer von Wohnmobilen oder Gespannen ist die Via Tremola jedoch eine besondere Herausforderung: Die engen Kurven und die unebene Fahrbahn erfordern ein hohes Maß an Fahrzeugbeherrschung und Geduld. Aufgrund der Bedingungen wird diese Route für Wohnwagengespanne nur erfahrenen Fahrern empfohlen, während Wohnmobilfahrer darauf achten sollten, Pausen an geeigneten Stellen einzulegen und den Verkehr im Blick zu behalten.

Wer die Herausforderungen der Via Tremola meiden möchte, findet im Gotthard-Strassentunnel eine komfortablere Alternative.

Gotthard-Strassentunnel

Der Gotthard-Strassentunnel verläuft parallel zum Pass und ist 16,9 km lang.

Der Gotthard-Strassentunnel

Der Gotthard-Strassentunnel verläuft parallel zum Gotthardpass und bildet eine zentrale Verkehrsverbindung durch die Schweizer Alpen. Mit einer Länge von 16,9 Kilometern zählt er zu den längsten Straßentunneln Europas und ermöglicht eine schnelle und direkte Durchquerung des Gotthardmassivs. Während der etwa 10 bis 15 Minuten dauernden Fahrt umgeht man die steilen Anstiege und kurvigen Passstraßen, die den Gotthardpass auszeichnen.

Zweite Röhre des Gotthard-Tunnels

Derzeit wird an einer zweiten Röhre des Gotthard-Strassentunnels gearbeitet, um die Instandhaltung der bestehenden Röhre sicherzustellen. Geplant ist, dass im Februar 2025 mit den Bohrarbeiten begonnen wird. Diese zweite Röhre ist notwendig, um Wartungs- und Reparaturarbeiten an der ersten Röhre durchführen zu können, die dafür zeitweise vollständig gesperrt werden muss.

Campingplätze am Gotthardpass

Wer den Gotthardpass mit dem Wohnmobil überquert, wird nicht nur von der beeindruckenden Strecke begeistert sein, sondern auch von den idyllischen Campingplätzen, die sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite des Passes zu finden sind. Auf der Nordseite, rund um Andermatt, locken malerische Plätze, die inmitten der imposanten Berglandschaft eingebettet sind und herrliche Ausblicke auf die Alpen bieten.

Im Süden, nach der Überquerung des Passes, eröffnet sich eine weitere Oase der Ruhe: Im Tessin warten gemütliche Campingplätze inmitten grüner Wälder und entlang klarer Bergbäche. Diese bieten nicht nur eine entspannte Atmosphäre, sondern auch Zugang zu Wanderwegen und weiteren Outdoor-Aktivitäten.

Via Tremola am Gotthardpass

Blick auf die Via Tremola am Gotthardpass

Weitere Alpenrouten für Reisende im Überblick

Neben den bekannten Routen bieten auch andere Alpenpässe beeindruckende Erlebnisse. Der Brennerpass begeistert mit grandiosen Ausblicken, während die Felbertauernstraße eine malerische Verbindung durch die Alpen darstellt. Die Tauernautobahn führt durch spektakuläre Landschaften und ist eine wichtige Nord-Süd-Verbindung. Der Plöckenpass in Österreich bietet ebenfalls eine atemberaubende Strecke und ein schönes Fahrerlebnis. All diese Routen lohnen sich für Reisende, die die Alpen aus neuen Perspektiven entdecken möchten.

  • Autor: Alena Gebel
  • Am Campen fasziniert mich vor allem die Freiheit, nicht alles planen zu müssen. Campingplätze kann man immer bequem und spontan von unterwegs suchen und finden. Dabei zieht es mich vor allem in wärmere Länder in Südeuropa wie Spanien, Frankreich oder Portugal.

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