So pflegen Sie Ihr Zelt richtig

28 Juli, 2017

Wer sich ein Zelt anschafft, möchte natürlich möglichst lange etwas davon haben. Vor allem das Zelttuch muss viel aushalten, egal ob die Sonne scheint oder ob es regnet. Mit der richtigen Vorbereitung und etwas Pflege können Sie Ihr Zelt auch vor dem nächsten Campingurlaub wieder ordentlich aus dem Keller holen.

Alle Tipps für die Zeltpflege lassen sich in unterschiedliche Schritte einteilen. Denn wenn Sie sich sowohl vor, während als auch nach der Nutzung um das Zelt kümmern, können Sie selbst die Lebensdauer verlängern.

Mit einem vollständigen Zelt verreisen

Ist die Reinigung nach dem letzten Urlaub vergessen worden? Dann unterziehen Sie Ihr Zelt erst einer gründlichen Inspektion. Allein schon für die richtige Urlaubsstimmung ist es praktisch, das Zelt im Vorhinein schon einmal aufzubauen. Alles komplett, oder sind die Nähte und Reißverschlüsse beschädigt? Vielleicht irgendwo ein Loch im Zelttuch? Wenn Sie diesen Check ein paar Wochen vor der Abreise durchführen, ist für erforderliche Reparaturen noch genügend Zeit. Damit vermeiden Sie, Ihr Zelt vor Ort reparieren lassen zu müssen.

Auf dem Campingplatz: So schonen Sie Ihr Zelt

Der ideale Stellplatz: Wie sieht der für Sie aus? Bevor Sie in aller Begeisterung die Zeltstangen auspacken, sollten ein paar Dinge beachtet werden.

  • Entscheiden Sie sich für einen Platz mit vielen Bäumen? Wundern Sie sich nicht, wenn auf einmal Vogelkot oder Baumharz das Zelttuch verschmutzen. An sich keine große Sache, aber Flecken sollten Sie besser unmittelbar wegwischen, sobald diese getrocknet sind. Das Zelttuch wird dadurch anfälliger. Benutzen Sie bei der Reinigung keine Seife.
  • Länger in der prallen Sonne campen sorgt dafür, dass die Qualität des Zelttuchs nachlässt. Wenn das Material nur aus Baumwolle bestellt, hält es der Sonne besser stand.
  • Ist die Wettervorhersage unsicher? Dann stellen Sie das Zelt nicht gerade im untersten Bereich des Campingplatzes auf. Wenn es regnet, ist die Wahrscheinlichkeit an diesem Standort höher, dass Wasser in Ihr Zelt läuft.
  • Prüfen Sie, ob Steine, Tannenzapfen, Wurzeln oder andere scharfe Gegenstände im Weg liegen, die den Zeltboden beschädigen könnten. Einen zusätzlichen Zeltboden mitzunehmen kann sehr nützlich sein. Dieser kann sowohl als Extraschutz für den Zeltboden, als auch zur zusätzlichen Isolierung bei kaltem Boden dienen.
  • Kontrollen Sie beim Aufbau, ob die Reißverschlüsse dicht halten und nicht zu viel Druck entsteht.
  • Achten Sie darauf, dass das Tuch an allen Seiten gut gespannt ist. Wenn es straff gespannt ist, ist das Malheur eines Lecks auch nicht so groß.
  • Hier gibt es weitere Tipps zur Auswahl Ihres Zeltplatzes auf dem Campingplatz.

Tipps vor der Nutzung des Zeltes

Während das Zelt aufgebaut ist, leidet es am meisten. Damit Sie länger etwas von Ihrem Zelt haben, finden Sie hier ein paar nützliche Tipps, die unnötige Rebaraturen vermeiden.

  • Der Abwasch: der Klassiker beim Campen, dem niemand entfliehen kann. Meist gibt es Sanitärgebäude, bei denen Sie Ihr Geschirr spülen können. Und das ist auch gut so, denn wenn Sie den Abwasch im Zelt machen, führt das zu Kondensbildung und damit letztlich zu Schimmel. Schlimmer noch, das Kondenswasser, das sich beim Spülen oder der Handwäsche bildet, ist besonders aufgrund des darin enthaltenen Seifenanteils schädlich. Das kann zu einem undichten Zelttuch führen. Wenn es nicht anders geht, sorgen Sie für genug Belüftung. Gleiches gilt für das Kochen im Zelt.
  • Machen Sie den Reißverschluss entweder immer ganz auf oder ganz zu. Sonst überbelasten Sie ihn und geht dieser schneller kaputt.
  • Stellen Sie auf der Innenseite nichts gegen das Zelttuch. Das nächste Leck wartet schon.
  • Hängen Sie keine nassen Waschlappen oder Geschirr- und Handtücher über das Zelt. Die Seifenreste greifen die wasserabstoßende Konsistenz des Zelttuchs an.
  • Lehnen Sie keine Stühle draußen gegen das Zelt. Diese scheuern gegen das Zelttuch und es wird dadurch dünner.

Selbst reinigen und für die Heimreise einpacken

Leider geht’s auch irgendwann wieder nach Hause. Nehmen Sie sich genügend Zeit, um das Zelt gut gepflegt im Wagen zu verstauen.

  • Wenn es geht, packen Sie das Zelt trocken und sauber ein. Dazu nehmen Sie eine weiche Bürste, mit der Sie Sand und Staub herunter fegen.
  • Achten Sie beim Einpacken darauf, dass die Reißverschlüsse geschlossen sind. Lässt man sie offen, können die Zähne das Tuch beschädigen.
  • Packen Sie Zeltstangen und Heringe separat vom Zelttuch ein. Auch hier können scharfe Ränder oder Ecken das Tuch beschädigen.

Pflege zu Hause

Gerade wenn Sie bei nassem Wetter abreisen mussten, sind Sie froh wieder zu Hause zu sein. Wenn Sie Ihr Zelt nun entsprechend pflegen, steht der Vorfreude auf den nächsten Campingurlaub nichts mehr im Wege!

  • Lassen Sie alle Sachen gut durchtrocknen. Warten Sie hierbei nicht zu lange.
  • Befinden sich Schimmelflecken an der Außen- oder Innenseite des Zelttuchs? Keine Panik. Nutzen Sie ein weiche Bürste oder einen Schwamm mit klarem lauwarmen Wasser. Klappt das nicht, können Sie Spezialreinigungsmittel für Ihr Zelttuch kaufen. Auf keinen Fall grüne Seife verwenden. Die hinterlässt selbst nach guter Spülung einen fettigen Belag, der wiederum Schimmel und Algen fördert.
  • Um Dichtheit und Lebensdauer zu verlängern, ist eine gelegentliche Behandlung mit einem Imprägniermittel empfehlenswert. Bei Zelten aus Nylon und Polyester können Sie die Nähte regelmäßig mit einem Nahtimprägnierer behandeln. Dieser verhindert Wasserdurchlässigkeit. Bei Baumwollzelten können Sie undichte Nähte imprägnieren, sodass diese wieder wasserdicht werden.
  • Ersetzen Sie zuerst die beschädigten Teile, bevor Sie sich um die Nachbereitung Ihrer Urlaubsbildern kümmern. Dann brauchen Sie im nächsten Jahr nicht mehr daran zu denken.
  • Besorgen Sie sich einen Baumwollsack, in dem Sie das Zelt verstauen. Kunststoff beispielsweise belüftet schlecht. Legen Sie das Zelt am besten an einen trockenen Ort.

Was ist Ihr Geheimnis bei der Zeltpflege?

Sind Sie ein erfahrener Camper und haben Sie weitere praktische Pflegetipps? Teilen Sie sie hier!

  • Autor: Anouk
  • Beeindruckende Natur, gemütliche Städte, schöne Strände oder Städte und Dörfer mit einer ereignisreichen Geschichte: Es gibt keinen Ort, den Anouk nicht gerne mit ihrem Wohnwagen besucht. Als erfahrene Camperin teilt sie gerne viele Tipps für einen unvergesslichen Urlaub.

    3 Kommentare

  1. Ich habe den Artikel zufällig gefunden und bin sehr glücklich darüber 🙂 es hat mir sehr geholfen, also vielen Dank.

  2. Ein Zelt könnte ja uns sowohl beim Camping als auch beim Wandern zu Hilfe kommen! Recht vielen Dank für die Hinweise dazu! Welcher Stoff wäre doch besser: Nylon und Polyester? Welcher von den beiden ist leichter bei der Pflege? Für die Tipps mein Dankeschön!

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