5 Dinge, die sich am Reisen mit Baby plötzlich ändern
17 Oktober, 2017
Heute berichtet unsere Gastbloggerin Tanja vom Reise- und Campingblog taklyontour.de über ihre Erfahrung vom Campen und Reisen mit Nachwuchs.
Camping ist auch mit Nachwuchs wunderbar realisierbar. Allerdings werden Sie bereits während Sie die erste Reise mit Baby planen, schnell feststellen, dass sich so einiges ändern wird: Sei es bei der Reiseplanung, bei der Reisevorbereitung, als auch auf der Reise selbst. Denn so ein Baby stellt eine Reise komplett auf den Kopf. Um Ihnen einen kleinen Einblick zu geben, was sich plötzlich ändern wird, gibt es im Folgenden eine Überblick:
1. Die Reiseplanung
Bereits bei der Reiseplanung werden Sie feststellen, dass etwas anders läuft als bisher. Unsere erste mehrwöchige Reise mit Baby war wohl die ungeplanteste Reise, die wir je gemacht haben. Wo man vorher stundenlang Reiseführer gewälzt und im Internet recherchiert hat, steht jetzt das Baby an erster Stelle und will beschäftigt werden. Die Zeit, in der Sie in Ruhe die Reise planen konnten, gehört eher der Vergangenheit an. Stellen Sie sich darauf ein, dass Sie nicht ganz so gut vorbereitet auf Ihre erste Reise mit Baby gehen werden. Das ist auch gar nicht schlimm, denn vor Ort können Sie sich in Tourismusbüros, bei den Campingplatzbetreibern, den Campingnachbarn oder auch bei Einheimischen informieren, was es für interessante Plätze und Aktivitäten vor Ort gibt.
Packen Sie einen Reiseführer in Ihr Gepäck, so dass Sie unterwegs immer mal wieder einen Blick in die Vorschläge werfen können. Viel Zeit zum Lesen werden Sie allerdings auch auf der Reise nicht haben. Deshalb sollten Sie sich vor Reiseantritt zumindest eine grobe Route überlegen und die wichtigsten Punkte, die Sie unterwegs sehen möchten, notieren.
2. Reiseziele ändern sich unter Umständen
Im Hochsommer zum Camping nach Sizilien ist mit Baby wahrlich kein Spaß. Weder für Sie als Eltern und erst recht nicht für das Baby. Deshalb überlegen Sie sich vorab, welches geeignete Reiseziele und Reisezeiten sind, wo sich Ihr Baby am wohlsten fühlen könnte. Wenn Sie gerne im Sommer verreisen, nehmen Sie doch mal die nördlichen Ziele ins Visier. Hier ist auch im Hochsommer nicht mit extremer Hitze zu rechnen. Alternativ ziehen Sie auch den Frühling oder den Herbst als Reisezeit für einen Campingtrip in den Süden in Betracht.
Falls Sie bisher Ziele mit Wellnessfaktor oder Aktivurlaub bevorzugt haben, werden sich auch diese Ziele mit großer Sicherheit für einige Zeit ändern. Denn Ruhe und Erholung passen nicht unbedingt in den Tagesablauf eines Säuglings. Aktivurlauber werden dann schon eher auf ihre alten Gewohnheiten zurückgreifen können. Wanderungen und Schwimmen zum Beispiel sind in der Regel auch mit einem Baby möglich, ebenso wie Sightseeing.
3. Reisetempo
Je nachdem wie Sie bisher gereist sind, wird sich das Reisetempo mit Baby ändern. Viel sehen in kurzer Zeit ist mit Nachwuchs meist nicht mehr möglich. Suchen Sie sich schöne Campingplätze, wo Sie zwei oder drei Tage am Stück verweilen können. Ihr Baby wird es Ihnen danken, wenn es nicht jeden Tag stundenlang in der Babyschale liegen muss. Suchen Sie sich einen Campingplatz, von wo aus Sie viel unternehmen können. Sightseeing, Wanderungen, ganz was Ihnen beliebt.
Während der Fahrt wird Ihr Baby auch die Fahretappen sowie die Pausenzeiten bestimmen. Denn Sie werden die Fahrt mit einem schreienden Mitfahrer freiwillig nicht viele Kilometer fortsetzen. Planen Sie kurze Tagesetappen ein und viel Zeit für Pausen. Essen, Wickeln und, nach dem Sitzen in der Babyschale, ausstramplen nehmen einige Zeit in Anspruch.
4. Die Wahl der Campingplätze
Auch bei der Wahl der Campingplätze könnte sich unter Umständen einiges ändern. Wenn Sie auf Ihren bisherigen Reisen Sonnenplätze möglichst mitten im Getümmel bevorzugt haben, werden es ab sofort eher ruhigere Orte mit Schattenplätzen sein. Denn während einer Hitzeperiode in der prallen Sonne zu stehen, ist selbst mit Klimaanlage kein Spaß. Das Schlafen, egal ob tagsüber oder nachts, wird zur Tortur und dass die Ruhephasen wichtig für das Baby sind, kann sich wohl jeder bildlich vorstellen.
Die Sanitäranlagen auf einem Campingplatz sind auf einer Wohnmobilreise nicht ganz unwichtig. Oftmals flüchtet man aus der beengten Nasszelle des Campers oder Wohnwagens und nutzt die Gegebenheiten vor Ort. Wenn diese nicht ganz so gepflegt sind, ist das nicht schön, jedoch auch kein Weltuntergang. Auf der Reise mit Baby wird auf die Bewertung der Sanitäranlagen ab sofort sicher mehr geachtet werden. Denn das Baden oder Duschen des Säuglings im Camper ist keine entspannte Unternehmung, außer es kann im Sommer draußen im Waschfass baden und planschen. Aber den Nachwuchs in einer ungepflegten Babybadewanne der Sanitäranlagen auf dem Campingplatz baden oder auf einem dreckigen Boden absetzen, ist wohl für die meisten Eltern unvorstellbar. Daher sind gute Sanitäranlagen auf einem Campingplatz für Eltern Gold wert.
5. Die Campingküche wird mehr genutzt
Sind Sie bisher auf einer Wohnmobilreise häufig auswärts essen gegangen und haben in einem kleinen netten Restaurant am Hafen oder am Meer den Tag ausklingen lassen? Das gehört zunächst mal der Vergangenheit an. Durch das mehr oder weniger geregelten Zubettgehprozedere sind Sie als Eltern zum Abend hin an das Wohnmobil gebunden. Deshalb sollten Sie sich auf einer Reise mit Baby auf den Gedanken einstellen, dass Sie die Campingküche häufiger nutzen werden. Aber keine Sorge, es gibt jede Menge leckere Mahlzeiten, die sich wunderbar im Wohnmobil zubereiten lassen. Wenn Sie das Kochen im Camper bisher nicht gewohnt sind, sammeln Sie am besten bereits vorab Kochideen und schauen Sie, ob Sie alle nötigen Kochutensilien an Bord haben. Stellen Sie sich außerdem darauf ein, dass Sie etwas später zu Abend essen werden, denn wenn das Baby schläft, wird das Abendessen für Sie wesentlich entspannter.
Wenn Sie auf das auswärts Essen gehen nicht verzichten möchten, ist das gerade mit einem jungen Baby noch relativ entspannt möglich, da es meist im Kinderwagen viel schläft. Ansonsten planen Sie die Essengehzeiten am späten Nachmittag ein, dann kollidiert der Restaurantbesuch nicht mit dem abendlichen Ablauf.
Bei all den Tipps und Ratschlägen ist wichtig, dass Sie dabei Ihr Baby vor Augen haben. Jedes Kind ist anders und nichts lässt sich verallgemeinern. Wo die einen Säuglinge Kinderwagen lieben, hassen es die anderen. Aber all die Veränderungen, die das Reisen mit Baby mit sich bringen, sind kein Grund, um nicht zu reisen. Ganz wichtig, hören Sie auf Ihren Nachwuchs, denn wenn das Baby zufrieden und entspannt ist, ist auch das Reisen entspannt. Stellen Sie sich bereits vor der Reise darauf ein, dass die Reise an Ihr Kind angepasst werden muss und dass dieses auch das (Reise)Tempo angeben wird. Überlegen Sie bereits vorab und auch immer wieder während der Reise, ob das, was Sie gerade tun Ihrem Kind gut tut. So werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit eine schöne und entspannte Reise zu dritt erleben.
Mehr von Tanja und ihren Reisen lesen Sie auf dem Blog Taklyontour.de.
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2 Kommentare
Das spricht mir aus der Seele und zugegeben, ich habe mich beim Lesen gut amüsiert – wirklich toll geschrieben!
Wie wahr, wie wahr… Seit unsere beiden Kinder auf der Welt sind, hat sich das Reisen, ja schon einfache Bergtouren, stark verändert. Ich finde den Artikel sehr gelungen, denn er spricht viele wesentliche Veränderungen an 😉
Viele Grüße aus Bayern!