Camping in der Vulkanlandschaft – Teil 2
15 November, 2017
Vorige Woche habe ich Ihnen in Teil 1 schon erzählt, dass die Auvergne ein lohnendes Ziel für eine Tour mit dem Wohnmobil ist. Die Region mit ihrer Vulkanlandschaft, die im Winter bei Skifahrern beliebt ist, ist im Sommer ein Eldorado für Naturfreunde.
Und weil es mit dem Wohnmobil so einfach ist, haben wir noch einen kurzen Stopp in der Region Ardèche eingelegt und Bekannte auf einem Campingplatz im Burgund besucht.
Neben schönen Zwischenstationen und Hintergrundinformationen möchte ich Ihnen auch einige Wohnmobiltipps geben. Nicht speziell für die Auvergne oder Frankreich, sondern allgemeine praktische Hinweise, die für jedes Urlaubsziel gelten. Und natürlich werde ich Ihnen auch verraten, auf welchen ACSI-Campingplätze wir mit unserem Wohnmobil übernachtet haben.
Seilbahn zum Gipfel des Vulkans Puy de Sancy
Mont-Dore ist ein schöner Wintersportort im grünen Herzen der Auvergne. Im Sommer ist diese Stadt genauso attraktiv wie bei Minusgraden. Die vielen lebendigen Straßen und ein zentraler Platz voller Straßencafés und Geschäfte und einem atemberaubenden Blick auf die Berge erinnern an Orte in der Schweiz oder Österreich.
Wer im Sommer nach Mont-Dore fährt, wird nicht nur einen Temperaturunterschied merken, denn im Sommer kann man den Abstieg von dem nahegelegenen Vulkan Puy de Sancy zu Fuß statt auf Skiern machen. Eine Seilbahn bringt einen in nur vier Minuten auf eine Höhe von gut vierhundert Metern.
Die Vulkanlandschaft, die man unterwegs sieht, ist ohne Übertreibung, wirklich überwältigend. Vergessen Sie Ihr Fernglas nicht und genießen Sie die Aussicht vom Puy de Sancy, der an der höchsten Stelle ganze 1885 Meter misst. Wer Lust hat, gönnt sich im Gipfelrestaurant mit großem Panoramafenster und Rundumblick, ein köstliches Stück Torte.
Vom Stadtzentrum von Mont-Dore sind es übrigens etwa vier Kilometer zu Fuß bis zur Seilbahn. Das scheint auf den ersten Blick nicht sehr weit, aber man sollte den Weg nicht unterschätzen: Er sieht nämlich nur so aus als wäre er flach.
Le Puy en Velay
Möchten Sie etwas wirklich Einmaliges sehen? Dann fahren Sie auf den städtischen Campingplatz von Le Puy en Velay. Eine wirklich bezaubernde, denkmalgeschützte Stadt mit einer traumhaften Lage.
Wenn ich ehrlich bin, klingt „städtischer Campingplatz“ in meinen Ohren nicht sehr verlockend. Bei „städtisch“ denke ich sofort, dass es dort laut und schmutzig ist. Aber das trifft hier gar nicht zu. Ich würde sogar behaupten, dass man dieses Campingplatz unter gar keinen Umständen verpassen sollte, wenn man in die Auvergne unterwegs ist.
Er ist ein idealer Ausgangspunkt für einen Stadtbummel, denn man braucht vom Campingplatz nur die Straße zu überqueren, und schon befindet man sich in der schönen Innenstadt. Der Campingplatz De Bouthezard gehört zu der Campingplatz-Kette Aquadis Loisirs, die Sie vielleicht schon kennen.
Als wir Richtung La douce France aufbrechen, wurde unsere Hoffnungen wahr. Und wie! Es wurde nämlich warm, sogar eigentlich richtig heiß. Die ersten Stunden nach der Ankunft auf dem Campingplatz haben wir deshalb erst einmal mit einem Buch und einem kühlen Getränk unter einem Baum verbracht.
Bei diesen Temperaturen weiß man Stellplätze mit Schatten wahrlich zu schätzen. Als die größte Hitze vorbei ist, wird es Zeit, die beeindruckenden Vulkankegel, die über dieser Stadt thronen, aus der Nähe zu bewundern.
Möchten Sie auch die hochgelegene Kathedrale, die übrigens auch zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, von innen sehen? Dann bereiten Sie sich schon einmal auf einen langen Treppenanstieg vor. Ein Straßencafé in der Rue des Tables ist ein guter Ort, um sich etwas Mut anzutrinken – denn der Aufstieg lohnt sich definitiv!
Beim Bummel durch die schmalen Straßen und Gassen, werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit Pilgern begegnen, die auf dem Weg nach Santiago de Compostela sind.
Andere interessante historische Städte in der Auvergne sind Clermont-Ferrand, Montluçon und Saint-Flou. Wenn Sie in die Nähe sind, sollten Sie ihnen auf jeden Fall einen Besuch abstatten.
Radfahren am Ufer des Canal du Nivernais
Auf dem Weg zurück Richtung Norden, beschlossen wir, endlich einmal unsere früheren Nachbarn zu besuchen. Sie führen seit einigen Jahren das Restaurant auf dem Campingplatz de l’Ardan. Etwas östlich des Naturparks Morvan, etwa 350 Kilometer von der Auvergne entfernt, legten wir den ersten Stopp auf unserer Rückreise ein.
Eigentlich sollte man es nicht so nennen, schließlich waren wir immer noch im Urlaub. In der flirrenden Hitze, die auch diese Region fest im Griff hatte, fuhren wir auf den vollen Campingplatz. Wir hatten großes Glück, es gab noch einen schönen Platz am Kanal, auf dem dann und wann ein Freizeitboot vorbeifuhr.
An der Rezeption liegen Routenbeschreibungen für großartige Radtouren und Wanderungen aus. Nach einer längeren Radtour waren wir froh, dass auf der Terrasse von Johan und Remco schon ein Wein für uns kalt stand.
Tipps für Wohnmobilreisende
Meiner Meinung nach sollte man nicht später als halb fünf auf einem Campingplatz ankommen, wenn man nur eine Nacht bleibt. Das schafft man nicht immer, manchmal läuft es unterwegs anders als geplant, aber wenn es klappt, hat man auf diese Weise noch etwas von dem Abend. In unserem Fall hieß das: den Grill anwerfen!
Dazu muss man natürlich ein wenig vorausdenken. Wir haben also, bevor wir Richtung Campingplatz fuhren, noch kurz an einem Supermarkt angehalten. Oder man muss Lust haben, aufs Fahrrad zu steigen, nachdem man das Wohnmobil geparkt hat, um ein paar Einkäufe zu erledigen.
Wenn Sie planen, viel herumzufahren, sollten Sie nicht nur (große) Campingstühle mitnehmen. Kleine praktische Hocker sind, zum Beispiel für ein Picknick unterwegs, im Handumdrehen ausgepackt.
Denken Sie an die Kurtaxe, die man in Frankreich bezahlt. Wenn Sie mit Ihrer CampingCard ACSI reisen, kommt dieser Betrag obendrauf. Er variiert zwischen 0,70 € und 1,20 € pro Person pro Nacht.
Besuchen Sie einen Straßenflohmarkt. Man streift durch charmante Sträßchen, voll mit schönen und weniger schönen Dingen. Eines ist sicher, hier erlebt man das echte Frankreich. Erkundigen Sie sich auf dem Campingplatz nach „brocantes“ in der Nähe. Manchmal hängt bei der Rezeption sogar eine Liste mit allen Märkten in der Umgebung aus.
Auf vielen Campingplätzen, aber nicht auf allen, kann man mit EC-Karte bezahlen. Sie können das für den Campingplatz Ihrer Wahl auf eurocampings.de oder in der ACSI Campings Europa-App nachsehen, und zwar bei „Einrichtungen“ unter dem Menüpunkt „An der Rezeption“.
Auf dem Weg in den Süden oder zurück nach Hause? Man findet auch viele Campingplätze in der Nähe der Hauptverkehrsstraßen, sodass man im Nu von der Autobahn auf dem Campingplatz sein kann.
Hier lesen Sie Teil 1 von Camping in der Vulkanlandschaft. Denken Sie auch an den Alkoholtester, wenn Sie nach Frankreich fahren!
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