Camping und Weitwandern: Ausrüstung für eine mehrtägige Wanderung

24 März, 2021

Unberührte Natur, traumhafte Landschaften und frische Luft – die nächste Wanderung kommt bestimmt. Kein Wunder, dass viele Campingfreunde auch leidenschaftliche Wanderer sind, vor allem weil sich beides so gut miteinander verbinden lässt. Bei einer mehrtägigen Trekkingtour können Sie das Wandern und das Campen perfekt kombinieren. Allerdings ist bei einem solchen Unterfangen eine gute Planung extrem wichtig, denn Sie müssen es schaffen, mit sehr wenig Gepäck möglichst lange auszukommen und das ist nicht unbedingt einfach. Wir möchten Ihnen deshalb mit ein paar Tipps zur Planung und zur Ausrüstung tatkräftig zur Seite stehen.

Wanderrucksack und -schuhe

Für eine mehrtägige Wanderung ist eine gute Planung das A und O.

Weitwanderungen allgemein

Wie der Name schon sagt, geht es beim Weitwandern darum, eine längere Distanz zu Fuß zurückzulegen. Für gewöhnlich dauern die kürzeren Weitwanderungen etwa zwei bis drei Tage. Was die Dauer angeht, sind jedoch nach oben hin keine Grenzen gesetzt. Wie weit also gewandert wird, kommt auf die persönlichen Vorlieben und die körperliche Verfassung an. Gerade Anfänger sollten jedoch zunächst nicht länger als drei Tage unterwegs sein. Ein bekannter Weitwanderweg ist zum Beispiel der England Coast Path, aber auch weiter im Süden wie in den Dolomiten gibt es geeignete Weitwanderwege.

Bei einer Durchschnittlichen Geschwindigkeit von 4 km/h sind Etappen von 15 bis 20 Kilometern pro Tag denkbar. Besser ist es, wenn Sie grundsätzlich weniger planen, denn mit dem Verlauf der Wanderung werden auch Ihre Kräfte schwinden. Das sollten Sie unbedingt mit einplanen. Grundsätzlich werden Sie bei der Weitwanderung ein ganz neues Gefühl entdecken. Das lange Gehen wird Sie befreien, Ihre Sinne schärfen und Sie werden die Welt ganz neu wahrnehmen. In Deutschland können Sie sich am Rothaarsteig probieren, den man je nach Erfahrung in 6, 8 oder 12 Etappen einteilen kann.

So wenig Kleidung wie möglich, jedoch so viel wie nötig

Sofern Sie ihr Gepäck nicht transportieren lassen (was bei einigen Weitwanderwegen möglich ist) sollten Sie möglichst leicht packen. Grundsätzlich sollten die Kleidungsstücke atmungsaktiv sein und schnell trocknen, da Sie beim Wandern schnell ins Schwitzen kommen können. Besonders gut geeignet sind hier Kleidungsstücke aus Merinowolle.

Weitwandern in den Bergen

Im Rucksack sollte ausreichend Platz für die ganze Ausrüstung sein.

Sorgen Sie vor allem bei der Wäsche, die direkt auf Ihrer Haut liegt, für Wechselmöglichkeiten. Das bedeutet T-Shirts und Unterwäsche. Ansonsten sollten Sie eher sparsam sein. Kleiden Sie sich nach dem Zwiebelprinzip. So können Sie je nach Witterung und Wärme zusätzliche Lagen überziehen und sie schnell wieder loswerden. Die Reihenfolge sollte sein:

  • Funktionswäsche aus Merinowolle
  • Eine Fleece-Jacke oder -Pullover
  • Eine Softshell-Jacke mit Kapuze, die Wind und Regen trotzt
  • Je nach Jahreszeit: Hardshell-Jacke gegen die Kälte

Die Wanderhose sollte ebenfalls möglichst wasserabweisend sein. Für mehr Flexibilität bieten sich abnehmbare Hosenbeine an.

Ebenfalls sehr wichtig sind die Wanderschuhe. Ein guter Sitz ist wichtig und, dass sie bereits eingelaufen sind. Sie sollten knöchelhoch und ebenfalls atmungsaktiv sowie wasserdicht sein. Ein gutes Profil sorgt für einen sicheren Halt.

Für Verpflegung sorgen

Weniger ist hier wirklich mehr. Das wichtigste ist dabei wohl das Wasser. Durch die Bewegung sollten Sie pro Stunde etwa einen Liter Wasser trinken. Da Sie auf keinen Fall ausreichend Wasser dabeihaben können, sollten Sie Ihre Wasservorräte an Bächen und Flüssen auffüllen. Nutzen Sie dazu einen Trinkwasserfilter.

Neben ausreichend Wasser sind Müsliriegel, Trockenobst und Nüsse ideale Energielieferanten für zwischendurch. Falls Sie tagsüber nicht irgendwo einkehren, sollten Sie kochtechnisch ausgestattet sein. Bei spezialisierten Anbietern gibt es alles, was das Camperherz begehrt, um auch unterwegs kulinarisch nichts vermissen zu müssen.

Das sorgt wiederum für mehr Gewicht im Rucksack. Sind Sie in einer größeren Gruppe unterwegs, lässt sich das jedoch gut auf die einzelnen Teilnehmer verteilen. Neben dem Zubehör für die Campingküche, sollten Sie auch die Kochzutaten dabeihaben. Gerade bei mehrtägigen Wanderungen sind frische Lebensmittel nicht immer gut geeignet, da sie ungekühlt schnell verderben können. Hier bieten sich eher getrocknete Produkte und Fertiggerichte an.

Schlafen in der Natur

Als Camper sind Sie das Schlafen in der Natur bereits gewöhnt. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass Sie Ihre Weitwanderung am besten so planen, dass Sie im Rahmen Ihrer Etappen auch regelmäßig an ausgeschriebenen Campingplätzen vorbeikommen. Wildes Campen ist nämlich in Deutschland verboten. Selbst kleinere Schäden, die Sie mit Ihrem Zelt in der Natur verursachen, können Folgen haben. Sollte es entgegen aller Verbote nicht anders möglich sein, als wild zu campen, sollten Sie den Platz wieder genauso verlassen, wie Sie ihn vorgefunden haben.

Damit Sie nach Ihrem ereignisreichen Wandertag gut zur Ruhe kommen können, benötigen Sie ein leicht verstaubares Zelt, das nicht viel Platz in Ihrem Rucksack einnimmt. Es sollte die Feuchtigkeit gut abhalten und Ihnen einen sicheren Unterschlupf gewähren. Ein warmer und kompakter Schlafsack gehört ebenfalls zur wichtigsten Ausrüstung, genauso wie eine Isomatte als Unterlage, damit Sie vor dem kalten Boden geschützt sind.

Camping in den Bergen

Ihr Schlafplatz sollte immer so verlassen werden, wie er vorgefunden wurde.

Ein großer Rucksack zum Weitwandern

Sie sollten bedenken, dass Sie für eine Weitwanderung mehr Ausrüstung brauchen, als für einen normalen Wanderausflug. Dementsprechend groß sollte auch der Rucksack gewählt sein. Während für Tagestouren eine Größe von rund 15 bis 25 Litern ausreichend ist, sollten Sie für eine mehrtägige Tour in Verbindung mit Camping einen Rucksack mit 65 bis 110 Litern Volumen wählen, um alles unterzubringen.

Laden Sie sich eine Packliste herunter und packen Sie vor der Abreise unbedingt einmal Probe. Vergessen Sie beim Packen ihre Reiseapotheke nicht und denken Sie an Sonnenschutz- und Toilettenartikel.

Körperliche Verfassung

Wenn Sie sich an die Planung Ihrer Weitwanderung setzen, sollten Sie Ihre körperliche Verfassung unbedingt mit in die Vorbereitungen mit einschließen. Gerade dann, wenn Sie ihre erste Wanderung dieser Art planen, sollen Sie sich und Ihren Körper nicht direkt überfordern.

Wenn Sie sich vornehmen, als Einsteiger eine Tagesetappe von 20 Kilometern bei 1000 Höhenmetern zu wandern, dann hört sich das vielleicht zunächst nicht nach viel an. Jedoch sollten Sie bedenken, dass Sie durch Ihren Rucksack noch ein immenses zusätzliches Gewicht mitzutragen haben. So wird selbst eine verhältnismäßig kurze Strecke zu einer großen Herausforderung.

Deshalb ist es wichtig, Pausentage mit einzuplanen. Auf diese Weise haben Sie einen größeren Erholungseffekt. Sind Sie beispielsweise bei einem schönen Campingplatz eingekehrt, dann bleiben Sie ruhig einen Tag länger und genießen Sie die Zeit, damit Sie am nächsten Tag ausgeruht die nächste Etappen angehen können.

Zwei- bis dreitägige Wanderungen sind deshalb gerade für Einsteiger besonders gut geeignet. Haben Sie Ihre erste Weitwanderung erfolgreich absolviert, können Sie sich bei der nächsten langsam steigern. Planen Sie gründlich. Dabei kommt es nicht auf die Strecke selbst an, sondern darauf, wie gut Sie mit Ihrem Rucksackinhalt vorbereitet sind. Wandern Sie mit so leichtem Gepäck wie möglich und seien Sie dennoch auch auf alle Eventualitäten vorbreitet. Eine Gratwanderung, die sich bestimmt für Sie lohnen wird.

Teilen Sie gerne Ihre Erfahrungen zum Thema Camping und Weitwandern mit uns in den Kommentaren!

  • Autor: Eva

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