Campingrundreise durch Südnorwegen – 9 einzigartige Orte

23 März, 2020

Norwegen ist ein Land in Skandinavien und bietet optimale Bedingungen für Campingliebhaber. Bekannt ist es vor allem für seine bildschönen Fjorde, beindruckende Berglandschaften und die Geschichte der Wikinger. Das alles macht das Land zu einem sehr interessanten Reiseland. Der Süden ist besonders reich an Sehenswürdigkeiten. Deshalb haben wir eine Camping-Rundreise mit neun einzigartigen Orten in Südnorwegen für Sie zusammengestellt.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten Norwegens & die beste Reisezeit

Da der Süden mit vielen der attraktivsten Sehenswürdigkeiten des Landes bestückt ist, hat eine Camping-Rundreise hier viele Vorteile. Außerdem ist dieser Teil Norwegens von Deutschland aus gut zu erreichen, ohne dass man zu viele Kilometer zurücklegen muss. Wir haben hier einige der schönsten Ort für Sie aufgelistet, so dass Sie direkt mit der Urlaubsplanung beginnen können.

Felsiger Küstenabschnitt in der Nähe von Lindesnes; Leuchtturm Lindesnes fyr im Hintergrund

Felsiger Küstenabschnitt in der Nähe von Lindesnes; Leuchtturm Lindesnes fyr im Hintergrund.

Das beliebte Südnorwegen wird im Sommer auch oft der lächelnde Süden des Landes genannt. Trotz des in vielen Monaten dominierenden rauen Klimas bringt Norwegen in den Sommermonaten warme Temperaturen und viel Sonnenschein mit sich, um die zahllosen Traumstrände optimal genießen zu können. Aus diesem Grund eignen sich die Sommermonate am besten für eine solche Reise, also in den Monaten Mai bis September. Dann sind die Tage lang und das Wetter im Allgemeinen besser.

Um die Route sowie die einzelnen Zwischenstopps besser darstellen zu können, haben wir unten eine Karte für Sie vorbereitet, auf der alles genau eingezeichnet ist. Hier möchten wir Ihnen 9 einmalige Orte mit auf den Weg geben, für die Sie ungefähr 2 bis 3 Wochen unterwegs sein werden. Der Kartenauschnitt zeigt die eingezeichneten Route (blaue Linie), die Zwischenstopps (weiße Punkte) und die ausgewählten Campingplätze (gelbe Monde). Rechts unten ist der nördlichste Zipfel Dänemarks, das Hafenstädchen Hirtshals, noch zu erkennen.

Kartenausschnitt von Südnorwegen

Kartenausschnitt von Südnorwegen

Die Anreise – welche Fähre nach Südnorwegen und was sind die Kosten?

Norwegen wird durch die Nordsee vom restlichen europäischen Festland getrennt und ist somit von Deutschland aus am besten entweder über Dänemark und Schweden oder mit der Fähre zu erreichen. Für unsere Route ist die Überfahrt von Dänemark nach Südnorwegen empfehlenwert. Hierfür können Sie die Fähre von Hirtshals im Norden Dänemarks nach Langesund in Südschweden nutzen. Dies ist nicht nur zeitlich die angenehmere Option, sondern man kann unterwegs auch noch schöne Teile Dänemarks bewundern.

Daneben ist es auch aus finanzieller Sicht die günstigere Variante, denn eine Überfahrt von Kiel nach Oslo kostet schnell über 1000 €, wobei man bei einer Überfahrt von Hirtshals nur ungefähr 200 € bezahlt (abhängig von Fahrzeug und Kabinenoptionen auf der Fähre). Nach ungefähr 4,5 Stunden Fahrt kommen Sie im Hafen von Langesund in Norwegen an und die Campingreise kann losgehen!

Für genaue Informationen können Sie einen Blick auf die Internetseite von Visit Norway werfen. Dort finden Sie viele Details über Routenoptionen und Reedereien. Außerdem können Sie von dort aus auch direkt die genauen Preise einsehen und zur Buchung der Fahrten übergehen .

Der Startpunkt unserer Campingrundreise ist Langesund, ein kleines Städtchen nur ungefähr 170 km südwestlich von Oslo. Wer hier oder in der Umgebung ein paar Tage verbringen möchte, dem empfehlen wir den stadtnahen und dennoch idyllischen Campingplatz Rognstranda Camping.

1. Bücherstadt Tvedestrand

Von Langesund machen wir uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel: Die Bücherstadt Tvedestrand. Das Städtchen macht seinem Namen alle Ehre, denn es gibt einige spannende Ecken und insgesamt mehr als 300 000 Bücher zu entdecken. Interessant vor allem für Bücherwürmer, jedoch werden auch weniger regelmäßige Leser durch die charmante Atmosphäre überzeugt.

Campingplatz-Empfehlung: Marivold Camping bei Grimstad

2. Lillesand und Kristiansand

Der nächste Ort ist das kleine Hafenstädtchen Lillesand, welches auch die jüngere Geschwisterstadt von Kristiansand genannt wird und sich circa 20 Minuten östlich davon befindet. Die Kommune um Lillesand trägt außerdem den gleichen Namen und wird von vielen kleinen Schären, kleine felsige Inseln aus der letzten Eiszeit, umrandet.

Kristiansand ist nicht nur die Hauptstadt von Südnorwegen, sondern auch geographisch gesehen die südlichste Stadt des Landes. Bunte Holzhäuser und Sandstrände sowie einen Hafen, der vor allem an sonnigen Tagen beliebt für seine Kanallandschaft ist. Die reizenden Geschäfte und Boutiquen laden zum Bummeln ein und man findet viele schöne Cafés, um zwischendurch bei einem Kaffee in der Sonne alles auf sich wirken zu lassen.

Eine Brücke über den Kanälen Kristiansands mit farbigen Holzhäusern im Hintergrund.

Eine Brücke über den Kanälen Kristiansands mit farbigen Holzhäusern im Hintergrund.

3. Lindesnes

Auf der Weiterfahrt geht es auf einen Abstecher nach Lindesnes, eine kleine Kommune am äußersten Punkt Südnorwegens. Bekannt ist sie vor allem für den Lindesnes Leuchtturm (Lindesnes fyr), welcher der Älteste Norwegens ist und im Jahre 1655 zum ersten Mal erleuchtet wurde. Im Zusammenspiel von Wind und Wellen ist der Leuchtturm unbedingt sehenswert.

Extra Tipp: Wenn man das Meer einmal anders erleben und abends nicht kochen möchte, kann man in Europas erstes Unterwasser-Restaurant eintauchen und seltene Meeresköstlichkeiten genießen. Das Restaurant Under ist ein im Wasser gelegenes Bauwerk und bringt eine ganz besondere Atmosphäre mit sich.

4. Farsund

Ungefähr 40 km nordwestlich von Lindesnes liegt Farsund, eine kleine Gemeinde, die von Landwirtschaft geprägt ist. Vanse ist eine Kleinstadt in Farsund und macht sich jedes Jahr (am letzten Juni Wochenende) mit einem amerikanischen Festival, welches der engen Beziehung zu Ehren stattfindet, einen Namen. Hier kommt man der amerikanischen Kultur sehr nahe, denn die Amerikanische Küche, Autos, Flaggen und sogar Elvis werden dort jährlich repräsentiert.

Campingplatz-Empfehlung: Sandes Camping bei Mandal

5. Flekkefjord

Der weitere Weg führt uns nordwestlich an der Küste entlang bis nach Flekkefjord. Das charmante Städtchen überzeugt mit seinen schönen Buchten und ist außerdem bekannt für seine durch den früheren Handel geprägte Beziehung zu den Niederlanden. Neben wunderschönen Küstenpfaden und der beindruckenden Aussicht gibt es hier auch bezaubernde Sträßchen, umrandet von weißen Holzhäusern, deren Eingänge mit Blumen geschmückt sind.

Extra Tipp: Wenn Sie Lust auf einen einzigartigen Ausflug haben, probieren Sie unbedingt die Flekkefjordbanen aus. Hier kann man mit einem Fahrrad auf alten Schienen eine Rundfahrt der besonderen Art erleben.

Die blumengeschmückten, alten Holzhäuser von Flekkefjord.

Die blumengeschmückten, alten Holzhäuser von Flekkefjord.

6. Helleren und Jøssingfjord

Bei den Häusern von Helleren angekommen, welche am Jøssingfjord gelegen sind, fühlt man sich tatsächlich ein wenig in der Zeit zurückversetzt. Die von Felsen geschützten Holzhäuser stammen aus dem 19. Jahrhundert, jedoch vermutet man, dass Menschen bereits seit dem 16. Jahrhundert hier hausten und Schutz suchten.

Extra Tipp: Es lohnt sich, den Wanderweg bis zu den Häusern auf sich zu nehmen, denn sie sind für Besucher geöffnet und man kann sie deshalb auch vorsichtig von innen bewundern.

Die Häuser von Helleren aus dem 19. Jahrhundert.

Die Häuser von Helleren aus dem 19. Jahrhundert.

7. Eigersund

Die überschaubare Kleinstadt umgeben von einer Vielzahl an Schären ist ein beliebter Zufluchtsort für Seefahrer und ist heute für seinen Fischereihafen bekannt, einer der größten Norwegens. Auch gibt es hier den längsten Sandstrand der gesamten Kommune einschließlich einer weitreichenden Dünenlandschaft und glasklarem Wasser.

In unmittelbarer Umgebung findet man den Leuchtturm Eigeroy Fyr, welcher Mitte des 19. Jahrhunderts in Betrieb genommen und zum ersten Mal erleuchtet wurde. Bis kurz vor Ende des 20. Jahrhunderts wohnte noch eine Leuchtturmwärterfamilie im angrenzenden Wärterhaus.

Nur eine viertel Stunde Autofahrt entfernt, findet man eine Landschaft an unterschiedlichen Gesteinsarten, welche stolz die 3 Meter lange Felsformation namens Trollpikken präsentiert. Deren Entstehung reicht etwa 12 000 Jahre zurück, nämlich bis zur letzten Eiszeit.

Extra Tipp: Ein Besuch in der Egersund Chokoladefabrik & Co ist unbedingt empfehlenswert. In der Schokoladenfabrik können Sie nicht nur herrliche Schokolade kosten, sondern sie sogar auch noch selbst zubereiten. Hierfür gibt es speziell organisierte Kurse, für die Sie sich anmelden können.

Campingplatz-Empfehlung: Brusand Camping AS bei Brusand

Die felsige Küste bei Egersund.

Die felsige Küste bei Egersund.

8. Preikestolen und Kjeragbolten (Sicherheitshinweise unbedingt beachten!)

Diese bekannte Felsplattform ist eine der wohl bekanntesten Attraktionen Südnorwegens und deshalb ein beliebtes Urlaubsziel – der Preikestolen. Auch wenn Sie hier sicherlich nicht die einzigen Besucher sein werden und eine nicht zu unterschätzende Wanderung in Kauf nehmen müssen, ist es auf alle Fälle ein beeindruckendes und sehenswürdiges Werk der Natur. Eine Alternative hierzu wäre, den Preikestolen vom einem Boot aus zu besichtigen. Es gibt verschiedene Reedereien, die eine Fahrt durch den Lysefjord anbieten, um u.a. die mächtige Felsplattform in 604 m Höhe zu bewundern.

Am selben Fjord gelegen ist ein weiteres Ziel auf unserer Karte. Der Kjeragbolten ist ein Felsbrocken eingeklemmt zwischen zwei Felswänden, welcher an das Felsplateau Kjerag angrenzt. Auch um diese beliebte Touristenattraktion zu erreichen, muss man eine sehr anspruchsvolle Wanderung zurücklegen. Hier ist gute Fitness sehr wichtig, da man zwischen 6 bis 10 Stunden in kniffligem Terrain unterwegs ist.

Wichtige Sicherheitshinweise sind bei beiden Wanderungen zu beachten und wir empfehlen, dass Sie sich vorab auf der Internetseite von Visit Norway erkunden. Sollten Sie sich für eine oder beide Wanderungen entscheiden, wird es auf jeden Fall durch atemberaubende Landschaften zu einem unvergessliches Erlebnis.

Campingplatz-Empfehlungen: Lindeland Camping bei Linland oder Preikestolen Camping bei Jørpeland

Der Kjeragbolten, ein zwischen zwei Felsen eingeklemmter Felsbrocken.

Der Kjeragbolten, ein zwischen zwei Felsen eingeklemmter Felsbrocken.

9. Stavanger

Die ehemalige europäische Kulturhauptstadt und heutige Hauptstadt für Öl und Energie eignet sich wunderbar als letztes Ziel unserer Rundreise und ist durch den Ryfast, ein Unterwasser-Tunnelsystem, prima zu erreichen. Mit einem breit gefächerten Angebot an Museen und Veranstaltungen, kann man sich hier gut ein paar Tage aufhalten. Auch die Gastronomie bietet viele Möglichkeiten für Feinschmecker und Genießer und in der Altstadt gibt es eine außergewöhnliche Siedlung aus Holzhäusern. Eine weitere besondere Erfahrung können Sie im Viking House machen, ein beeindruckendes Museum über das Volk der Wikinger.

Extra Tipp: Machen Sie einen Bootsausflug und fahren Sie auf die Insel Flor & Fjære. Dort erwartet Sie ein exotisches Paradies aus Palmen und anderen außerordentlichen Pflanzen. Es ist zwar eine komplett andere Welt, aber gerade deshalb eine interessante und einzigartige Erfahrung.

Campingplatz-Empfehlung: Mosvangen Camping Stavanger

Typische Holzhäuser in der Altstadt von Stavanger.

Typische Holzhäuser in der Altstadt von Stavanger.

Nach dem Aufenthalt in Stavanger geht es nach einer aufregenden Zeit und mit vielen, unvergesslichen Eindrücken im Gepäck mit der Fähre zurück nach Hirtshals in Dänemark.

Top-Campingplätze in Südnorwegen

Eine vollständige Übersicht über alle Campingplätze in Südnorwegen finden Sie auf eurocampings.de oder in unserem Stellplatzführer mit detailierten Beschreibungen. Wenn Sie weitere Informationen über Sehenswertes und das Camping in Norwegen erfahren möchten, klicken Sie bitte hier.

  • Autor: Helena
  • Schon von klein auf ging Helena mit ihrer Familie nach Frankreich zum Campen, was immer ein neues Abenteuer war. Das echte Reisefieber packte sie jedoch erst, als sie Australien mit einem Campingbus bereiste. Seitdem werden so oft wie möglich kleine und große Trips mit Familie und Freunden geplant. Am liebsten verbringt sie ihre Urlaube in der Natur und möchte in den kommenden Jahren Teile Afrikas erkunden.

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