Elektro-Camper im Fokus: 10 Fragen zu Modellen, Kosten und Campingplätzen
10 Oktober, 2024
Camping ist schon jetzt eine umweltfreundliche Urlaubsform – und mit Elektro-Campern könnte es noch nachhaltiger werden. In diesem Artikel geben wir einen groben Überblick über den wachsenden Markt für E-Camper: Welche Modelle gibt es, wie wichtig sind Gewicht und Zuladung, und wie sehen die Kosten aus? Außerdem werfen wir einen Blick auf die Reichweite, Ladeinfrastruktur und was nach der Absetzung der BAFA-Förderung zu erwarten ist.
- Wie entwickelt sich der Markt für Elektro-Camper?
- Welche Elektro-Camper gibt es?
- Gibt es Elektro-Camper als Plug-in-Hybriden?
- Wie wichtig sind Gewicht und Zuladung bei Elektro-Campern?
- Mit welchen Kosten muss man für den Kauf rechnen?
- Welche Kosten sind mit dem Betrieb verbunden?
- Wie geht es nach der Absetzung der BAFA-Förderung weiter?
- Websites zu Förderprogrammen für E-Autos und E-Camper
- Welche Reichweite haben Elektro-Camper?
- Wie ist die Ladeinfrastruktur?
- Campingplätze mit Ladesäule
1. Wie entwickelt sich der Markt für Elektro-Camper?
Der Markt für E-Camper befindet sich in einem faszinierenden Wandel, der durch Innovation und Umweltbewusstsein geprägt ist. Haben Sie sich schon gefragt, wie sich das Reisen in der Zukunft gestalten wird? Die Antwort könnte in der zunehmenden Beliebtheit von Elektro-Campern liegen. Dieser Trend wird durch das Streben nach nachhaltiger Mobilität und umweltfreundlichen Lösungen vorangetrieben.
Technologische Fortschritte: Batterien, Extras und Ladeinfrastruktur
Die Entwicklung im Bereich der Batterietechnologie ermöglicht es E-Campern, immer größere Reichweiten zu erzielen und Ladezeiten erheblich zu verkürzen. Dies wird ergänzt durch eine Vielzahl an intelligenten Steuerungssystemen, die den Komfort und die Effizienz der Fahrzeuge verbessern. Aber wie können wir sicherstellen, dass die Reisen weiterhin bequem bleiben? Der Ausbau von Ladeinfrastruktur spielt hier eine zentrale Rolle. Mit einem wachsenden Netz an Ladestationen und einer zunehmenden Verfügbarkeit von grüner Energie wird das Reisen mit Elektro-Campern immer praktischer und angenehmer.
Foto: Pössl
2. Welche Elektro-Camper gibt es?
Der Markt für E-Camper wächst stetig und bietet immer mehr vielversprechende Modelle. Hier ist eine Übersicht über einige der bekanntesten Elektro-Camper, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind:
- WOF Iridium: Als einer der ersten vollständig elektrisch angetriebenen Camper in Serie gefertigt, ist der Iridium ein Pionier in diesem Segment.
- Mercedes EQV: Basierend auf dem Elektro-Van EQV bieten verschiedene Anbieter individuelle Campingausbauten an. Der EQV überzeugt durch seine Reichweite und seinen luxuriösen Charakter.
- VW ID. Buzz: Der Kult-Bulli als E-Camper? Mit dem ID. Buzz wird dieser Traum Wirklichkeit. Zahlreiche Unternehmen bieten bereits maßgeschneiderte Campingausbauten an. Ventje in den Niederlanden nutzt zum Beispiel den VW ID. Buzz als Basisfahrzeug für seine umweltfreundlichen Elektro-Camper-Umbauten.
- Der Citroën ë-Spacetourer ist ein elektrischer Transporter, der aufgrund seiner Größe, Flexibilität und Vielseitigkeit eine äußerst beliebte Basis für den Umbau zu E-Campern bietet. So basiert zum Beispiel auch der E-Vanster von Pössl auf diesem Modell und kombiniert dessen Stärken mit einer maßgeschneiderten Camper-Ausstattung.
Individuell ausgebaute Modelle
Neben den Serienmodellen gibt es eine Vielzahl von Unternehmen, die auf Basis verschiedener Elektrofahrzeuge individuelle Campingausbauten anbieten. Hier sind einige Beispiele:
- Elektro-Transporter: Modelle wie der Ford E-Transit, Nissan e-NV200 oder Fiat E-Ducato werden häufig zum Camper umgebaut und bieten eine flexible Plattform für individuelle Lösungen.
- Elektro-Vans: Auch Elektro-Vans wie der Peugeot e-Traveller oder der Opel Zafira-e Life eignen sich hervorragend für den Camper-Umbau und bieten ausreichend Platz für eine kleine Familie.
3. Gibt es Elektro-Camper als Plug-in-Hybriden?
Ja, es gibt E-Camper als Plug-in-Hybride. Diese Modelle kombinieren einen elektrischen Antrieb mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor, der als Ergänzung dient. Der Vorteil eines Plug-in-Hybriden liegt in der Flexibilität: Er kann sowohl rein elektrisch betrieben werden, was vor allem für kurze Strecken und emissionsfreies Fahren in Städten nützlich ist, als auch mit dem Verbrennungsmotor für längere Reisen und größere Reichweiten.
Einige bekannte Modelle von E-Campern als Plug-in-Hybriden sind:
- Volkswagen Grand California 6.1 Plug-in-Hybrid: Dieser Camper kombiniert einen elektrischen Antrieb mit einem Dieselaggregat, um sowohl umweltfreundliches Fahren im Stadtverkehr als auch die nötige Reichweite für längere Reisen zu ermöglichen.
- Ford Transit Custom Plug-in-Hybrid: Dieser Ford Transit Custom Plug-in-Hybrid ist in der Camper-Variante erhältlich und bietet die Flexibilität eines Hybrids mit den Vorteilen des elektrischen Fahrens.
4. Wie wichtig sind Gewicht und Zuladung bei Elektro-Campern?
Das Thema Gewicht und Zuladung spielt bei Elektro-Campern eine entscheidende Rolle, da das hohe Leergewicht der Fahrzeuge die Zuladung stark beeinflusst. Beim VW ID. Buzz liegt das Leergewicht des Basismodells bei 2.500 kg. Durch den zusätzlichen Ausbau, der Schränke, Betten und weitere Campingausstattung umfasst, erhöht sich das Gewicht um weitere 400 bis 600 kg, sodass schnell das zulässige Gesamtgewicht erreicht wird.
Ähnlich verhält es sich beim Mercedes-Benz EQV, der je nach Ausführung zwischen 2,5 und 2,6 Tonnen wiegt. Die stark variierenden Gewichte erschweren es, eine pauschale Aussage über die verbleibende Zuladung zu treffen, was bei der Planung von Reisen und Ausstattungen sorgfältig berücksichtigt werden muss.
5. Mit welchen Kosten muss man für den Kauf rechnen?
Die Kosten für den Kauf eines E-Campers können stark variieren, abhängig von Modell, Ausstattung und Hersteller. Im Allgemeinen liegen die Preise derzeit etwa zwischen 50.000 und 150.000 Euro. Einsteiger-Modelle und kleinere Elektro-Camper starten oft bei etwa 50.000 bis 70.000 Euro, während höherwertige und umfangreich ausgestattete Modelle bis zu 150.000 Euro oder mehr kosten können. Diese Preise spiegeln die neuesten Technologien und Ausstattung wider, die für E-Camper erforderlich sind, darunter leistungsstarke Batterien und fortschrittliche Steuerungssysteme.
6. Welche Kosten sind mit dem Betrieb verbunden?
Die Umstellung auf einen elektrischen Camper birgt zahlreiche Vorteile, wie beispielsweise geringere Betriebskosten und einen reduzierten ökologischen Fußabdruck. Allerdings gibt es auch einige Besonderheiten, die Sie bei der Planung Ihrer Reisen berücksichtigen sollten.
Versicherung
Die Versicherung eines elektrischen Campers unterscheidet sich nicht grundlegend von der eines konventionellen Modells. Jedoch können spezielle Tarife für E-Fahrzeuge Vorteile bieten, wie etwa eine erweiterte Pannenhilfe, die auch auf die spezifischen Anforderungen von Elektrofahrzeugen abgestimmt ist. Es lohnt sich, verschiedene Versicherer zu vergleichen und auf individuelle Angebote zu achten.
Parken
Ein großer Vorteil von E-Campern ist die Möglichkeit, von speziellen Parkangeboten für E-Fahrzeuge zu profitieren. Viele Städte und Gemeinden stellen kostenlose oder vergünstigte Parkplätze zur Verfügung, insbesondere an Ladesäulen. Das Laden während des Parkens ist somit oft mit zusätzlichen Vorteilen verbunden.
7. Wie geht es nach der Absetzung der BAFA-Förderung weiter?
Die Förderung für E-Camper durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wurde leider eingestellt. Früher konnten Käufer von E-Campern finanzielle Unterstützung für das Fahrzeug und die Ladeinfrastruktur erhalten.
Obwohl diese direkte Förderung derzeit nicht mehr besteht, gibt es weiterhin Möglichkeiten, die Kosten für einen E-Camper zu senken:
- Steuerliche Vorteile: Reine E-Fahrzeuge sind in der Regel bis Ende 2030 von der Kfz-Steuer befreit. Zudem können sich gewerbliche Nutzer über steuerliche Vorteile bei der Anschaffung und Nutzung freuen.
- Herstellerprämien: Viele Hersteller bieten eigene Förderprogramme oder Rabatte für den Kauf von Elektrofahrzeugen an. Es lohnt sich, die aktuellen Angebote der verschiedenen Marken zu vergleichen.
- Kommunale Förderungen: Einige Städte und Gemeinden unterstützen den Umstieg auf Elektromobilität mit eigenen Förderprogrammen. Informieren Sie sich bei Ihrer Kommune über mögliche Zuschüsse oder Vergünstigungen.
8. Websites zu Förderprogrammen für E-Autos und E-Camper
- Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): Die zentrale Anlaufstelle für viele Förderprogramme in Deutschland.
- Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: Hier finden Sie aktuelle Informationen zu politischen Rahmenbedingungen und Förderprogrammen der Bundesregierung.
- Landeswirtschaftsministerien: Die Wirtschaftsministerien der einzelnen Bundesländer bieten oft eigene Förderprogramme an. Suchen Sie nach dem Wirtschaftsministerium Ihres Bundeslandes.
- Verband der Automobilindustrie (VDA): Der VDA informiert über aktuelle Entwicklungen in der Automobilindustrie, einschließlich Förderprogrammen.
- Deutsche Umwelthilfe (DUH): Die DUH setzt sich für den Umweltschutz ein und informiert über Förderprogramme für umweltfreundliche Technologien.
- Elektromobilität.NRW: Das Portal des Landes Nordrhein-Westfalen bietet umfassende Informationen zur Elektromobilität, einschließlich Fördermöglichkeiten.
Diese Liste biete nur eine Auswahl und kann je nach Region und aktueller Förderlandschaft variieren. Es empfiehlt sich, regelmäßig nach neuen Förderprogrammen zu suchen und die angegebenen Websites zu besuchen.
9. Welche Reichweite haben Elektro-Camper?
Die Reichweite von Elektro-Campern ist ein Thema, das stark von verschiedenen Faktoren abhängt:
- Batteriekapazität: Je größer die Batterie, desto weiter kann der Camper theoretisch fahren.
- Gewicht: Ein schwer beladener Camper verbraucht mehr Energie und reduziert somit die Reichweite.
- Fahrprofil: Bergfahrten, häufiges Beschleunigen und hohe Geschwindigkeiten verbrauchen mehr Strom als eine konstante Fahrt auf der Ebene.
- Außentemperatur: Kälte kann die Batteriekapazität reduzieren.
- Verbrauch durch Zusatzgeräte: Heizung, Klimaanlage und andere elektrische Geräte im Camper verringern die Reichweite.
Typische Reichweiten
- Aktuelle Modelle: Die meisten aktuellen E-Camper bieten Reichweiten zwischen 200 und 400 Kilometern mit einer vollen Ladung.
- Zukünftige Modelle: Es ist davon auszugehen, dass sich die Reichweiten in den kommenden Jahren weiter erhöhen werden, da die Batterietechnologie ständig verbessert wird.
10. Wie ist die Ladeinfrastruktur?
Die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, insbesondere für Elektro-Camper, wird in Deutschland stetig ausgebaut. Jedoch besteht, besonders in ländlichen Regionen, noch Ausbaubedarf, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen.
Der geplante Verbrenneraus in Deutschland wird diesen Ausbauprozess weiter beschleunigen. Die Bundesregierung hat ehrgeizige Ziele zur Elektrifizierung des Straßenverkehrs formuliert. Um diese Ziele zu erreichen, ist ein massiver Ausbau der Ladeinfrastruktur unumgänglich.
Auswirkungen des Verbrenneraus auf die Ladeinfrastruktur
- Erhöhte Nachfrage: Mit dem zunehmenden Anteil von Elektrofahrzeugen wird die Nachfrage nach Lademöglichkeiten exponentiell steigen.
- Fokus auf Schnellladen: Um die Reichweitenangst zu verringern und den Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu beschleunigen, wird der Fokus verstärkt auf den Ausbau von Schnellladestationen liegen.
- Integration in bestehende Infrastruktur: Die Ladeinfrastruktur wird zunehmend in bestehende Infrastrukturen wie Tankstellen, Parkhäuser und Raststätten integriert.
- Intelligente Ladesysteme: Um eine effiziente Nutzung der Ladeinfrastruktur zu gewährleisten, werden intelligente Ladesysteme entwickelt und eingesetzt, die eine bedarfsgerechte Steuerung der Ladevorgänge ermöglichen.
Was bedeutet das für E-Camper-Fahrer?
- Mehr Auswahl: Die steigende Zahl von Ladestationen wird E-Camper-Fahrern eine größere Flexibilität bei der Routenplanung bieten.
- Schnellere Ladezeiten: Durch den Ausbau von Schnellladestationen können längere Strecken mit dem E-Camper schneller zurückgelegt werden.
- Digitale Unterstützung: Apps und Ladekarte werden immer wichtiger, um die wachsende Anzahl von Ladestationen zu finden und zu nutzen.
Tipps für E-Camper-Fahrer
- Planung ist alles: Besonders bei längeren Reisen sollte die Route sorgfältig geplant werden, um sicherzustellen, dass ausreichend Ladestationen entlang der Strecke vorhanden sind.
- Universelles Ladekabel: Ein universelles Ladekabel ermöglicht das Laden an verschiedenen Ladestationen.
- Informationen einholen: Informieren Sie sich vor der Reise über die spezifische Ladeinfrastruktur in den Ländern, die Sie besuchen möchten.
- Ladekarte oder App: Eine Ladekarte oder App erleichtert das Auffinden von Ladestationen und das Bezahlen des Ladevorgangs.
Apps und Online-Plattformen
- ChargeNow: Bietet eine umfassende Übersicht über öffentliche Ladestationen in Deutschland und Europa, inklusive Filteroptionen nach Ladeleistung, Steckertyp und Verfügbarkeit.
- PlugShare: Eine weltweit beliebte App, die von einer großen Community gepflegt wird und detaillierte Informationen zu Ladestationen liefert.
- In der ACSI Camping Europa-App finden Camper nicht nur Campingplätze in ihrer Nähe, sondern können auch gezielt nach Campingplätzen mit Ladestationen filtern. So wird es noch einfacher, von Campingplatz zu Campingplatz zu reisen und das E-Fahrzeug direkt vor Ort aufzuladen.
11. Campingplätze mit Ladesäule
In ganz Europa wächst die Anzahl der Campingplätze, die mit Ladesäulen für Elektro-Camper und E-Autos ausgestattet sind. Diese Plätze ermöglichen Reisenden, ihre Fahrzeuge bequem aufzuladen, während sie die Natur genießen. Unsere Übersicht bietet Ihnen eine Liste der besten Campingplätze mit Ladeinfrastruktur, verteilt über malerische Regionen wie die Küsten des Mittelmeers und die Alpen. So können Sie sicher sein, dass Sie auch unterwegs problemlos tanken können und Ihre Reise mit einem Elektro-Camper umweltfreundlich gestalten.
Zum Abschluss bleibt festzuhalten:
Elektro-Camper bieten nicht nur eine nachhaltige Art zu reisen, sondern eröffnen auch völlig neue Möglichkeiten für den Campingurlaub. Wer sich für die Reise mit einem E-Camper entscheidet, sollte sich im Vorfeld gut über die Verfügbarkeit von Ladestationen auf den Campingplätzen informieren – idealerweise direkt über Apps wie die ACSI Camping Europa-App. Ein entscheidender Aspekt für den Komfort ist jedoch nicht nur das Laden des Fahrzeugs, sondern auch der allgemeine Umgang mit Strom auf dem Campingplatz. Wie kann der Strom effizient genutzt werden, und worauf sollten Camper besonders achten? Mehr dazu erfahren Sie im nächsten Artikel, der sich ausführlich mit dem Thema „Strom auf dem Campingplatz“ beschäftigt.
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