Elektronische Maut in Frankreich: So funktioniert’s

22 Oktober, 2024

Eine Reise mit dem Auto oder Wohnmobil nach Frankreich für einen Campingurlaub führt unweigerlich über Mautstraßen. Früher war es notwendig, einen Sack mit Kleingeld oder die „Carte Bancaire“ für die Mautstellen bereitzuhalten. Doch bald wird das Reisen auf immer mehr Straßen erheblich einfacher, da die Maut in Frankreich vollständig elektronisch wird. Lange Warteschlangen gehören dann der Vergangenheit an; es kann einfach durchgefahren werden, ohne anzuhalten. Ideal, oder? Doch wie funktioniert eine elektronische Mautstelle genau? Und noch wichtiger: Wie lässt sich verhindern, dass plötzlich eine Geldstrafe im Briefkasten landet? In diesem Blog wird das neue System der elektronischen Mauterhebung in Frankreich erläutert, damit der Campingurlaub bestens vorbereitet starten kann.

Inhalt

Zusammenfassung

In Frankreich gibt es zunehmend elektronische Mautstraßen, auf denen die Maut automatisch und ohne Anhalten erfasst wird. Dieses System nennt sich „péage en flux libre“ oder Free-Flow-Maut. Die elektronische Maut kann entweder mit einer Maut-Plakette, über spezielle Webseiten oder an Automaten entlang der Strecke bezahlt werden. Dies ist besonders praktisch, wenn während der Reise kein Internet verfügbar ist. Es ist wichtig zu beachten, dass die Zahlung innerhalb von 72 Stunden erfolgen muss, um Bußgelder zu vermeiden.

Was ist eine elektronische Mautstraße?

Elektronische Mautstraßen sind Autobahnen, die ohne die klassischen Mautstellen und Schranken auskommen. Stattdessen fährt man unter Metallbögen hindurch, die das Kennzeichen oder die Maut-Plakette scannen, ohne dass man bremsen oder anhalten muss. Dieses System wurde entwickelt, um den Verkehrsfluss zu verbessern und Staus zu vermeiden, was besonders in den geschäftigen Sommermonaten eine Erleichterung für viele Urlauber darstellt.

Autos in der Schlange an Mautstellen

Immer weniger französische Mautstellen erfordern eine sofortige Zahlung

Wo gibt es elektronische Maut in Frankreich?

  • A79: Digoin – Montmarault
    • Standort: Mittelfrankreich
    • Länge: 88 km
    • Die Strecke zwischen Montmarault und Digoin in Mittelfrankreich ist vollständig mit dem elektronischen Mautsystem ausgestattet. Das ermöglicht ein sorgenfreies Durchfahren, während die Maut automatisch erfasst wird.
  • A4: Östlich von Metz
    • Standort: Abfahrt Boulay (Abfahrt 36)
    • Auf der Fahrt von Paris nach Straßburg begegnet man der elektronischen Maut bei der Abfahrt Boulay. Dies ist die erste Ausfahrt nach Metz auf dem Weg nach Straßburg.
  • A14: Paris – AnschlussA13
    • Standort: Zwischen Paris und dem Anschluss zur A13.
    • Ab Dezember 2024 wird auch diese stark befahrene Strecke vollständig auf elektronische Mauterhebung umgestellt, was besonders praktisch ist, wenn man in Richtung Normandie oder die Nordküste der Bretagne fährt.

Diese Straßen befinden sich an strategisch wichtigen Punkten auf stark frequentierten Routen. In Zukunft wird erwartet, dass noch viele weitere Straßen folgen werden.

Wie funktioniert das neue Mautsystem?

Das Konzept der elektronischen Mautstraßen zielt auf Einfachheit und Geschwindigkeit ab. Die Funktionsweise ist wie folgt: Auf der Autobahn nähert man sich einem Abschnitt, der mit „Péage en flux libre“ gekennzeichnet ist. Dieses System arbeitet mit Portalen, die über der Fahrbahn installiert sind. Diese Portale sind mit Kameras ausgestattet, die das Kennzeichen oder die Maut-Plakette erfassen und mit einem System verbinden, das die Maut automatisch berechnet. Je nach Zahlungsmethode erfolgt die Mautzahlung entweder durch eine Rechnung oder durch eine selbstständige Zahlungsaufforderung.

Autobahn mit Mautbrücken

Bei elektronischen Mautstraßen wird das Kennzeichen oder die Maut-Plakette während der Fahrt erfasst.

Wie muss man bezahlen?

Die Bezahlung der Maut auf elektronischen Mautstraßen kann auf verschiedene Arten erfolgen. Es ist wichtig zu wissen, welche Optionen verfügbar sind, um unnötige Bußgelder zu vermeiden.

  • Maut-Plakette: Die einfachste Möglichkeit, die Maut zu bezahlen, ist mit einer Maut-Plakette. Dieses kleine Gerät wird an der Innenseite der Windschutzscheibe angebracht. Jedes Mal, wenn man unter einer Mautstelle hindurchfährt, wird die Plakette automatisch gescannt und die Maut später vom Bankkonto abgebucht. Die Maut-Plakette ist besonders praktisch, wenn man regelmäßig Mautstraßen in Frankreich nutzt.
  • Online-Zahlung: Wenn keine Maut-Plakette vorhanden ist, kann die Maut im Voraus oder nachträglich online bezahlt werden. Dies ist bis zu sieben Tage im Voraus und spätestens 72 Stunden nach der Nutzung der Mautstraße möglich. Für jede Mautstraße gibt es eine spezielle Website, über die dies geregelt werden kann, beispielsweise für die A79 oder für die A4 und A14/A13.
  • Zahlungsautomaten: Entlang der elektronischen Mautstraßen findet man auch Automaten auf Rastplätzen (aires d’autoroute). Hier kann mit Bargeld, einer Bankkarte oder Kreditkarte bezahlt werden. Diese Automaten sind besonders nützlich, wenn während der Reise kein Internetzugang besteht.

Es ist also wichtig, die Maut innerhalb von 72 Stunden zu bezahlen, insbesondere wenn keine Maut-Plakette vorhanden ist. Wird die Zahlung zu spät vorgenommen? Dann droht ein Bußgeld, das bei 90 € beginnt und bis zu 375 € betragen kann. So ein Bußgeld im Briefkasten ist natürlich eine unangenehme Überraschung bei der Rückkehr nach Hause, daher sollte man gut vorbereitet sein und rechtzeitig zahlen.

Gibt es noch Ergänzungen zur elektronischen Maut? Bitte in den Kommentaren mitteilen!

  • Autor: Roy
  • Meine Lieblingsurlaubsziele sind Orte mit einer faszinierenden Geschichte und schöner Natur. Gerne gehe ich den einen Tag durch ein Museum und den anderen Tag durch Hügel oder entlang einer rauen Küstenlinie. Am liebsten bin ich in den Vereinigten Staaten, im Vereinigten Königreich und in Skandinavien im Urlaub.

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