Alles über Gasflaschen für Camping und zu Hause
23 Januar, 2023
Schnell noch eine Gasflasche für den Campingurlaub kaufen … Das klingt ganz einfach. Und eigentlich ist es das auch. Viele Menschen, die sich zum ersten Mal eine Gasflasche anschaffen, sind jedoch etwas ängstlich. Ist es sicher? Welches Zubehör braucht man und wie lange kommt man mit einer Gasflasche aus? Was kostet es, eine Gasflasche füllen zu lassen? Welchen Gasdruckregler und Gasschlauch schließt man an und wie? Ich habe alle diese Informationen für Sie zusammengetragen, damit Sie genau wissen, worauf Sie bei Kauf und Verwendung einer Gasflasche beim Campingurlaub achten müssen.
Eine Gasflasche ist nicht nur praktisch für die Campingküche. Viele Menschen verwenden Gasflaschen auch zu Hause, zum Beispiel für den Grill oder Heizstrahler auf der Terrasse. Unkrautbrenner werden ebenfalls mit Gasflaschen betrieben. Solange Sie sie mit dem richtigen Gasschlauch und Gasdruckregler kombinieren, können Sie eine Gasflasche sehr vielseitig einsetzen.
- Wo kaufe ich eine Gasflasche?
- Camping mit einem Campingkocher
- Welchen Gasdruckregler benötige ich?
- Welchen Gasschlauch sollte ich verwenden und wie schließe ich ihn an?
- Der Unterschied zwischen Propan-, Butan- und Flüssiggas
- Wie und wo lässt man Gasflaschen füllen und was kostet es?
- Ist eine Kunststoff-Gasflasche genauso sicher wie eine Gasflasche aus Stahl?
- Zusätzliche Sicherheit durch einen Kohlenmonoxid-Melder
- Tipps für die Nutzung und Lagerung von Gasflaschen
Wo kaufe ich eine Gasflasche?
Kaufen Sie eine Gasflasche immer bei einem autorisierten Händler oder einer Gasfüllstation. Campingfachgeschäfte wie Fritz Berger und auch Baumärkte können Sie beraten und Ihnen helfen, die richtige Wahl zu treffen. Achten Sie beim Kauf einer Gasflasche unbedingt darauf, dass das Siegel intakt ist. Bei einer versiegelten Gasflasche können Sie sich darauf verlassen, dass sie sicher und mit der richtigen Menge Gas gefüllt ist.
Camping mit einem Campingkocher
Wer nur eine oder zwei Nächte campt, aber auf dem Campingplatz etwas kochen möchte, ist mit einem Campingkocher gut bedient. Diese Kombination aus Brenner und Gaskartusche ist auch die richtige Wahl, wenn man mit möglichst leichtem Gepäck reisen möchte, z.B. auf einer Rucksacktour oder bei einem Fahrradurlaub.
Der sichere Umgang mit Gas beginnt mit einem Gasdruckregler
Ein Gasdruckregler ist die wichtigste Komponente, die Sie benötigen, wenn Sie eine Gasflasche verwenden möchten. Denn das Gas in der Gasflasche steht unter hohem Druck. Je wärmer es ist, desto höher ist dieser Druck. Wenn draußen die Temperatur auf 30 Grad klettert, kann der Druck in der Flasche auf über zehn Bar ansteigen! Der normale Luftdruck liegt bei etwa einem Bar. Zehn Bar bedeutet also, dass der Druck in der Flasche zehnmal so hoch ist wie der Luftdruck.
Viele Geräte, die mit Gas betrieben werden, können diesem Druck nicht standhalten. Für die angeschlossenen Geräte ist es wichtig, dass sie – egal wie heiß oder kalt es ist – immer mit einem konstanten Gasfluss versorgt werden. Ein Gasdruckregler enthält eine bewegliche Membran. Diese verformt sich so, dass sie immer genau den gleichen Gasdruck überträgt, unabhängig von der Temperatur und dem Druck in der Gasflasche. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass für Ihre Geräte stets der richtige Gasdruck zur Verfügung steht.
Beim Camping in der Regel 30 mbar oder 50 mbar
Die meisten Kocher, Campingkühlschränke und andere Campingutensilien benötigen einen Druck zwischen 30 und 50 Millibar. Das ist nur ein Bruchteil des Drucks in der Gasflasche. Um den dortigen Druck zu reduzieren und konstant zu halten, benötigen Sie einen Gasdruckregler. Ist der Druck nämlich (viel) niedriger oder höher, wird das angeschlossene Gerät nicht richtig funktionieren.
Wenn der Druck zu niedrig ist, wird das Gas nicht richtig verbrannt, was zu einer übermäßigen Konzentration des lebensbedrohlichen Gases Kohlenmonoxid führen kann. Ist der Druck dagegen zu hoch, steigt auch die Temperatur möglicherweise zu stark und ist höher, als das genutzte Gerät verkraften kann. Infolgedessen können Teile schmelzen oder sogar Feuer fangen. Noch gefährlicher ist, dass der Schlauch oder das Gerät möglicherweise dem Druck nicht standhalten. In diesem Fall kann Gas austreten, was wiederum zu Explosionsgefahr führt. Ein geeigneter Gasdruckregler ist daher unerlässlich!
Auf der Verpackung und in der Gebrauchsanleitung des Geräts, das Sie anschließen möchten, ist immer angegeben, für welchen Druck es ausgelegt ist. Diese Angabe steht oft auch auf einem Aufkleber oder Typenschild auf dem Produkt selbst. Lassen Sie den Aufkleber oder das Schild also immer an Ort und Stelle, damit Sie leicht überprüfen können, ob Sie den richtigen Gasdruckregler verwenden.
Gasdruckregler auf der Gasflasche oder fest eingebaut
Es gibt zwei Arten von Gasdruckreglern. Den einen schrauben Sie direkt auf die Gasflasche, den anderen müssen Sie mit einem Hochdruckschlauch an die Gasflasche anschließen. In vielen Wohnmobilen und Wohnwagen ist ein Gasdruckregler bereits an einem bestimmten Anschlusspunkt fest installiert. Sie schließen den Schlauch in diesem Fall an die Gasflasche und den Gasdruckregler an. Dafür können Sie jedoch keinen normalen Gasschlauch verwenden, sondern benötigen immer einen Hochdruckgasschlauch.
Bei mobilen Kochern, Heizgeräten oder anderen mobilen Gasgeräten müssen Sie den Gasdruckregler oft direkt an die Gasflasche montieren. Dies betrifft in erster Linie Camper, die ein Zelt als Campingunterkunft nutzen. Sie schließen den Gasschlauch zuerst an den Gasdruckregler und dann an ihr Gerät an. Sie verwenden dafür einen normalen Gasschlauch und benötigen keinen speziellen, für hohen Druck ausgelegten Schlauch.
Gasdruckregler mit Abblaseventil für Wohnmobile und Wohnwagen
Einige Gasdruckregler verfügen über ein Abblaseventil: eine spezielle Kappe, die vom Gasdruckregler abspringt, wenn die Membran beschädigt wird. Dadurch wird verhindert, dass das Gas bei einem Ausfall des Gasdruckreglers mit großer Wucht auf eines oder mehrere der angeschlossenen Geräte trifft. Denn auf diese Weise könnten Gasschläuche und Geräte kaputt gehen und Gas austreten. Und ausströmendes Gas, insbesondere in einem geschlossenen Raum wie einem Wohnwagen oder Wohnmobil, ist lebensgefährlich. Die Kappe des Abblaseventils löst sich bei Überdruck und durch diese Öffnung strömt dann das Gas aus.
Natürlich muss der Raum, in dem sich die Gasflasche befindet, deshalb gut belüftet sein, denn schließlich muss das austretende Gas entweichen können. Sonst ist auch diese Situation gefährlich. Zum Glück sind die Gase Propan, Butan und Flüssiggas schwerer als Luft und sinken immer nach unten. In einem Wohnwagen oder Wohnmobil befindet sich deshalb am Boden des Bereichs, in dem die Gasflaschen stehen, immer ein Lüftungsgitter. Das Gas sinkt durch dieses Gitter und wird sicher nach draußen abgeleitet. Es versteht sich von selbst, dass sich niemals offenes Feuer in der Nähe des Lüftungsgitters befinden sollte. Decken Sie es außerdem niemals ab! In Ihrem Wohnmobil oder Wohnwagen (und Boot) ist die Verwendung eines Gasdruckreglers mit Abblaseventil vorgeschrieben.
Es ist kein Lüftungsgitter vorhanden? In manchen Fällen führt auch eine dünne Abflussleitung vom Abblaseventil nach draußen. Dies ist ebenfalls eine gute Lösung.
Keine Abblaseventile in der Nähe von offenem Feuer!
Ist Ihre Gasflasche direkt – d.h. im selben Raum oder in geringer Entfernung – an ein Gerät mit offener Flamme angeschlossen, wie z.B. einen Grill, ein Kochgerät oder einen Heizofen? Dann ist es sehr gefährlich, einen Gasdruckregler mit Abblaseventil zu verwenden! Das gilt auch, wenn sich die Gasflasche in der Nähe anderer Funken- oder Flammenquellen befindet. Denn wenn die Membran des Gasdruckreglers versagt, strömt eine große Menge Gas aus dem Abblaseventil. In dieser Situation sollte natürlich kein offenes Feuer in der Nähe sein, an dem sich das austretende Gas entzünden (und beispielsweise einen Brand verursachen) kann.
Welchen Gasschlauch benötige ich?
Neben dem Gasdruckregler ist auch der Gasschlauch ein wesentlicher Faktor für den sicheren Gebrauch einer Gasflasche. Natürlich muss auch ein Gasschlauch eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Es versteht sich von selbst, dass Sie immer einen echten Gasschlauch verwenden und nicht etwa einen Schlauch, der eigentlich für einen anderen Zweck bestimmt ist, wie z.B. einen Gartenschlauch. Ein Gasschlauch ist nicht teuer; mit einem einfachen Gasschlauch aus Gummi kommen Sie beim Campen sehr gut zurecht. Sie müssen einen solchen Gummischlauch nur alle paar Jahre (spätestens aber nach fünf Jahren) durch einen neuen austauschen.
Ein Gasschlauch aus Gummi reagiert empfindlich auf Temperaturunterschiede, aber er ist auch nicht beständig gegen Öl. Ölspritzer, die beim Kochen oder Grillen auftreten können, sind also ebenfalls schädlich. Reinigen Sie den Gasschlauch deshalb immer nach dem Kochen, um Ölrückstände zu entfernen. Sie können auch einen Gasschlauch von besserer Qualität verwenden. Dieser ist etwas teurer, aber auch stabiler und langlebiger.
Gasschlauch für Hoch- oder Niederdruck?
Es gibt zwei Arten von Gasschläuchen: solche für hohen Druck und solche für niedrigen Druck. Niederdruckschläuche dürfen nur hinter einem Gasdruckregler angeschlossen werden, also niemals direkt an die Gasflasche. Hochdruckschläuche werden zwischen Gasflasche und Gasdruckregler angeschlossen.
Ein Niederdruckgasschlauch muss mindestens alle fünf Jahre ausgetauscht werden. Ein Hochdruckgasschlauch hat in manchen Fällen eine längere Lebensdauer. Es gibt sogar Gasschläuche, die ein Leben lang halten. Egal wie robust Ihr Gasschlauch auch ist, Sie sollten ihn mindestens alle zwei Jahre kontrollieren lassen.
Anschluss der Gasflasche mit Schlauch- oder Gewindetülle
Der Anschluss eines Gasschlauchs an Ihre Gasflasche, den Gasdruckregler und das Gerät, das Sie mit Gas betreiben möchten, ist relativ einfach. Es gibt zwei Anschlussarten. Einmal die Schlauchtülle, ein Stück Rohrleitung, das wenige Zentimeter lang und geriffelt ist. Über eine Schlauchtülle schieben Sie den Gasschlauch bis zum Anschlag. Mit einer leichten Drehbewegung geht es meist etwas leichter. Anschließend sichern Sie den Schlauch mit einer Schlauchklemme oder Schlauchschelle. Der Nachteil bei der Verwendung einer Schlauchtülle besteht darin, dass das Schlauchende an der Klemmstelle durch häufiges Lösen und Befestigen spröde wird. Ein Gasschlauch, der an eine Schlauchtülle angeschlossen wird, muss daher eher – also nach kürzerer Nutzungsdauer – ausgetauscht werden.
Eine Gewindetülle ist die stabilere und zuverlässigere Verbindung zwischen einem Gasschlauch und einer Gasflasche oder einem Gasgerät. Es handelt sich um eine Tülle mit Überwurfmutter am Ende des Gasschlauchs. Diese Mutter besitzt ein Schraubgewinde, mit dem Sie den Schlauch sicher an der Gasflasche oder dem betreffenden Gerät festschrauben können. Ein Gewinde-Anschluss hat den Vorteil, dass er sich nicht leicht löst. Sie benötigen allerdings einen Schraubenschlüssel oder einen passenden Steckschlüssel, um die Verbindung stabil festzuziehen. Das Festziehen mit der Hand reicht nicht aus, auch nicht für kürzere Verwendung!
Zusätzliche Sicherung Ihrer Gasflasche: GasStop
Wer eine besonders sichere Gasinstallation haben möchte, kann einen sogenannten GasStop verwenden. Diese Notschlussarmatur ist ein praktisches kleines Gerät, das gleich drei Dinge für Sie erledigt. Erstens: Im Falle eines größeren Gaslecks schließt es das Gasventil zu 100 Prozent, sodass schlichtweg kein Gas mehr aus der Gasflasche fließen kann. Zweitens können Sie es als Leck-Testgerät verwenden. Das ist nützlich, wenn Sie z.B. gerade alles angeschlossen haben und sicherstellen möchten, dass nichts undicht ist. Und schließlich und drittens ist es auch praktisch, um zu erkennen, wie viel Gas sich noch in Ihrer Gasflasche befindet. Sie schrauben den GasStop immer direkt auf Ihre Gasflasche. Erst dann montieren Sie Ihren Gasdruckregler und Gasschlauch.
Was ist der Unterschied zwischen Butan-, Propan- und Flüssiggas?
Nun, da Sie wissen, wie Sie Ihre Gasflasche sicher anschließen und verwenden können, lassen Sie uns einen Blick auf das werfen, worum es eigentlich geht: das Gas. Eine Camping-Gasflasche enthält immer eines der folgenden drei Gase: Propan-, Butan- oder Flüssiggas. Auf einer Gasflasche ist grundsätzlich vermerkt, welche Gase die Flasche enthalten darf und welche nicht. Der große Unterschied zwischen Propan und Butan ist die Temperatur, bei der diese Gase einsetzbar sind.
Propan funktioniert offiziell bei Temperaturen von bis zu -40 Grad, in der Praxis werden es allerdings eher -30 Grad sein. Aber auch damit können Sie – sogar im Norden Skandinaviens – noch einen winterlichen Campingurlaub bestreiten. Gasflaschen aus Nordeuropa sind fast immer standardmäßig mit Propan gefüllt.
Gasflaschen aus südlichen Ländern enthalten meistens Butan. Dieses Gas ist bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und darunter nicht mehr funktionsfähig, weil es bei dieser Kälte in den flüssigen Aggregatzustand übergeht. Eigentlich ist Butan schon nicht mehr nützlich, wenn das Thermometer unter fünf Grad fällt. Ab dieser Temperatur bildet sich kein brauchbares Gas mehr und somit ist Butan für Sie nicht geeignet, wenn Sie auch bei kälteren Temperaturen auf Reisen gehen. Es wird auch in Südeuropa nur deshalb verwendet, weil es im Verbrauch preiswerter ist. Butan hat einen höheren Brennwert und liefert daher mehr Wärme pro Kilo Gas.
Flüssiggas als Brennstoff in einer Gasflasche
Flüssiggas ist eine Mischung aus Propan und Butan mit einigen weiteren Zusätzen. Es handelt sich um LPG und damit um das gleiche Gas, das auch für flüssiggasbetriebene Autos verwendet wird. LPG wird von Experten nicht wirklich zum Kochen empfohlen. Das Verhältnis der hierin enthaltenen Gase variiert stark und auch die Zusatzstoffe sind nicht immer einheitlich.
Ferner benötigen Sie immer spezielle Filter, wenn Sie Flüssiggas für ein Koch- oder Heizgerät bzw. einen Ofen verwenden möchten. Wer glaubt, dass Autogas bequem ist, weil man es einfach tanken kann, wird ebenfalls enttäuscht. In Deutschland ist es verboten, eine Gasflasche selbst mit Flüssiggas zu befüllen. Zum Glück gibt es genügend Orte, an denen Sie Ihre Gasflasche füllen lassen oder eine leere Gasflasche gegen eine volle tauschen können.
Wo kann ich eine Gasflasche füllen lassen oder tauschen?
Es ist verboten, Gasflaschen selbst zu füllen, und wäre überdies sehr unvernünftig. Glücklicherweise können Sie eine Gasflasche sicher, bequem, schnell und relativ kostengünstig füllen lassen. Dafür stehen zahlreiche Gasfüllstationen zur Verfügung. Überall in Europa gibt es diese Art Verkaufsstellen, an denen Sie gegen eine geringe Gebühr eine leere Gasflasche füllen lassen oder gegen eine volle tauschen können. Auch einige große Campingplätze, Campingausstatter, Tankstellen und Baumärkte haben einen Tauschservice für Gasflaschen. Bei Eurocampings sehen Sie bei einem Campingplatz unter dem Ausstattungsmerkmal „Essen, Trinken und Lebensmittel“, ob es einen Tauschservice für Gasflaschen gibt.
Je nach Land unterschiedliche Gasflaschen und Regeln
Leider werden in Europa unterschiedliche Systeme für Gasflaschen verwendet. Jede Gasflasche hat ihren eigenen Anschluss. Ein deutscher Gasdruckregler ist oft nicht mit ausländischen Gasflaschen kompatibel. Und Ihre deutsche Gasflasche kann im Ausland nur an einer begrenzten Anzahl von Orten gefüllt werden. Es ist ratsam, im Vorfeld in Erfahrung zu bringen, wohin Sie sich mit welchen Gasflaschenmarken wenden können.
Ist eine Gasflasche aus Kunststoff ebenfalls sicher?
Auch Kunststoff-Gasflaschen sind selbstverständlich sicher, sonst wären im Handel nicht erhältlich. Aber hätten Sie gedacht, dass sie sogar noch sicherer sind als Gasflaschen aus Stahl? Das liegt daran, dass die Explosionsgefahr bei einer Gasflasche aus Kunststoff viel geringer ist. Eine Stahlflasche explodiert bei einem Brand, eine Gasflasche aus Kunststoff ist so gefertigt, dass sich im Brandfall Tausende von winzigen Löchern bilden, durch die das Gas langsam und kontrolliert entweicht. Zwar kann sich auch dieses Gas natürlich entzünden, aber die Gasflasche selbst bleibt intakt.
Neben der Tatsache, dass eine Gasflasche aus Kunststoff also sicherer ist, ist sie auch wesentlich leichter: Eine große Kunststoffflasche wiegt bis zu 7,5 kg weniger als eine Gasflasche aus Stahl mit demselben Fassungsvermögen. Das ist ein erheblicher Unterschied! Und diese Differenz kann sich beim Beladen des Wohnwagens oder Wohnmobils als entscheidend erweisen, besonders wenn Sie mehrere Gasflaschen transportieren.
Aber: Gasflaschen aus Kunststoff sind teurer als Gasflaschen aus Stahl. Und Sie sind so gut wie immer an einen bestimmten Hersteller gebunden. Auch kann es schwierig sein, in Deutschland gekaufte Kunststoffflaschen im Ausland befüllen zu lassen. Dafür ist es allerdings auch leichter, mehrere Gasflaschen mitzunehmen, womit die Notwendigkeit, die Flaschen im Ausland befüllen zu lassen, entfällt. Dann brauchen Sie nur noch zu prüfen, ob Sie genügend Platz haben, um mehrere Gasflaschen für Ihren Campingurlaub sicher transportieren zu können.
Wie lange hält eine Gasflasche?
Unabhängig davon, ob Sie eine Gasflasche aus Stahl oder Kunststoff haben, ist die Lebensdauer natürlich nicht unbegrenzt. Eine Gasflasche muss alle zehn Jahre geprüft werden. Darum muss sich der Eigentümer der Gasflasche kümmern. Manchmal sind Sie selbst der Eigentümer, häufig ist es aber auch der Hersteller. In der Praxis macht dies für die Prüfung allerding keinen großen Unterschied. An offiziellen Gasfüllstationen wird vor dem Befüllen immer auf das Datum geschaut. Ist das Datum (fast) abgelaufen? Dann haben Sie drei Möglichkeiten:
Die erste Möglichkeit ist, dass Sie Ihre Flasche gegen eine andere tauschen, bei der die nächste Prüfung erst später fällig ist. Oft müssen Sie für jedes Jahr, das Sie „hinzugewinnen“, einen kleinen Betrag zahlen. Hat Ihre alte Flasche beispielsweise noch ein Jahr lang TÜV und Sie bekommen im Gegenzug eine Flasche, die weitere acht Jahre ohne Prüfung auskommt? Dann zahlen Sie einen festen Betrag pro Jahr für die sieben Jahre Differenz.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass Ihre alte Flasche erneut geprüft wird. Dann können Sie sie weitere zehn Jahre lang ohne neuerliche Prüfung nutzen. Sie zahlen dafür zwar einen etwas höheren Betrag, aber die Gesamtkosten pro Inspektionsjahr sind in etwa die gleichen wie bei der ersten Option.
Die letzte Möglichkeit ist die einer Tauschgasflasche. In dem Fall besitzen Sie eine Gasflasche immer als Leihgabe. Wenn sie leer ist, tauschen Sie sie einfach gegen eine neue, volle Gasflasche. Die Füllung ist etwas teurer – Sie zahlen Pfand –, aber Sie haben dann immer eine geprüfte Gasflasche, die noch mindestens ein paar Jahre nutzbar ist.
Mit Gas kochen oder heizen? = Kohlenmonoxid-Melder verwenden!
Verwenden Sie in Ihrem Wohnwagen, Wohnmobil oder Zelt eine nichtelektrische Heizung oder kochen Sie mit Gas? Dann ist es immer ratsam, gut zu lüften. Das mag verrückt und auf den ersten Blick vielleicht widersprüchlich klingen, wenn Sie das Gas benutzen, um Wärme in Ihrem Wohnmobil oder Wohnwagen zu erzeugen, aber Lüften verhindert, dass sich Kohlenmonoxid ansammelt.
Kohlenmonoxid entsteht bei unvollständiger Verbrennung von z.B. Gas oder Holz. Wenn Sie lüften, verringern Sie das Risiko einer tödlichen Kohlenmonoxidvergiftung. Noch viel besser und sicherer ist es allerdings, wenn Sie einen Kohlenmonoxid-Melder anschaffen. Diese Geräte sind nicht teuer und für sicheres Camping unverzichtbar, insbesondere im Wohnwagen und Wohnmobil.
Übrigens ist richtiges Lüften auch nützlich, um überschüssige Feuchtigkeit abzuleiten. Wenn es weniger feucht ist, entsteht in Ihrem Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt eine viel behaglichere Wärme, denn trockene Luft fühlt sich angenehmer an als feuchte.
Tipps für die Verwendung von Gasflaschen im Campingurlaub
- Verwenden, lagern und transportieren Sie Ihre Gasflasche nur in der Vertikalen! Ein Großteil des Inhalts ist flüssig und kann auslaufen, wenn die Gasflasche sich nicht in aufrechter Position befindet.
- Werden Sie Ihre Gasflasche eine Zeitlang nicht benutzen? Dann bewahren Sie sie sicher auf, vorzugsweise draußen oder in einem gut belüfteten Schuppen. Lagern Sie eine Gasflasche niemals im Keller oder in einem anderen geschlossenen Raum. Dort kann ausströmendes Gas sich sammeln und eine Explosion verursachen!
- Das Tauschen und Befüllen leerer Gasflaschen kann im Ausland schwierig sein. Nehmen Sie bei längeren Campingurlauben eine zusätzliche Gasflasche mit, damit Ihnen das Gas nicht ausgeht.
- Campen Sie oft im selben Land? Dann sollten Sie in Erwägung ziehen, eine Gasflasche zu kaufen, die in diesem Land gängig ist. Diese können Sie jederzeit füllen lassen oder umtauschen.
- Campen Sie gerne im Herbst oder Winter? Dann achten Sie darauf, dass Sie kein Butan, sondern Propan verwenden. Butan eignet sich nicht bei Temperaturen unter fünf Grad Celsius.
- Sind Sie sich unsicher, ob Ihr Gasdruckregler, Gasschlauch oder eine Gasflasche noch völlig intakt sind? Tauschen Sie in dem Fall die Teile immer aus bzw. lassen Sie Ihre Gasflasche an einer Füllstation prüfen.
- Öffnen und schließen Sie den Gashahn der Gasflasche niemals mit Werkzeugen, Sie könnten den Mechanismus beschädigen. Öffnen und schließen Sie den Gashahn ausschließlich von Hand.
- Lassen Sie niemals eine Propangasflasche mit Butan füllen.
- Benutzen Sie eine Gasflasche im Winter? Denken Sie daran: Auch wenn die Gasflasche leer erscheint, kann sie noch Gas enthalten. Aufgrund der niedrigeren Temperatur ist der Druck geringer. Schließen Sie eine Gasflasche also immer, wenn Sie sie nicht benutzen, auch wenn sie leer zu sein scheint!
- Befindet sich Ihre Gasflasche im Deichselkasten Ihres Wohnwagens oder in der Garage, in der Ihr Wohnmobil steht? Dann achten Sie darauf, dass die Lüftungsöffnungen an der Unterseite immer frei sind! Decken Sie sie niemals, z.B. gegen Kälte oder Zugluft, ab. Andernfalls kann austretendes Gas nicht entweichen und sammelt sich an.
Wie viel Gas befindet sich in meiner Flasche?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Inhalt einer Gasflasche zu kontrollieren. Sie können messen, wiegen oder sogar die Truma-App verwenden, um zu prüfen, ob für’s nächste Barbecue noch genug Gas in der Flasche ist.
Möchten Sie doch lieber ohne Gasflasche campen? Auch das ist natürlich möglich! Es gibt zahlreiche Campingplätze mit Kochgelegenheit. Dorthin müssen Sie maximal ein, zwei Töpfe mitnehmen, oder es sind sogar Töpfe auf dem Campingplatz vorhanden.
Neueste Kommentare