Neun einfache Campingtricks
3 August, 2018 | Update: 10/07/2023
Oft ist Camping gerade für Anfänger voller kleiner Experimente. Wie bei jedem anderen Hobby gibt es eine Menge Campingtricks und -kniffe, die das Leben einfacher machen. Die können Sie entweder mühselig über viele Jahre erlernen oder auf den folgenden Zeilen ein wenig spicken. Ich rate zu letzterem.
1. Wie spare ich Platz im Camping-Schrank?
Es gibt viele Dinge in besonderer Campingausführung zu kaufen. Leider wurden Gewürze dabei bislang übersehen. Meist gibt es nur eine Größe der Streuer und zwar die für die Küche zu Hause. So ist schon mit ein paar Gewürzen viel wertvoller Platz im Campingschrank verloren. Ganz davon abgesehen, dass zehn gläserne Gewürz-Streuer auch ziemlich schwer sind.
Die Lösung ist einfach: Nur Salz und Pfeffer kommen in „richtige“ Streuer. Von allen anderen Gewürzen benötigen Sie viel weniger. Füllen Sie sie daher zum Mitnehmen in kleine Behälter. Das können Tic-Tac-Dosen, Kontaktlinsen-Behälter oder kleine Tablettenfläschchen sein (50 Stück kosten im Netz weniger als 5 Euro). Diese sind nicht nur leichter, sondern nehmen auch viel weniger kostbaren Schrankplatz weg.
2. Wie bekomme ich mein Bier schnell kalt?
Angekommen auf einem sommerlich-südlichen Campingplatz, zum Beispiel im schönen Marseille, ist es erstmal heiß – und bis die Stromversorgung steht und der Kühlschrank kalt ist, vergeht eine gefühlte Ewigkeit. Was machen Sie also, wenn Sie direkt ein kühles Bier oder eine kühle Limonade möchten?
Sie können auf einen einfachen Campingtrick aus dem Physikunterricht zurückgreifen: Wickeln Sie Flasche oder Dose in nasses Küchenkrepp und stellen Sie sie in den Kühlschrank oder in das Gefrierfach. Das Wasser verdunstet darin rasch und Verdunstung sorgt für Verdunstungskälte. Nach einer Viertelstunde ist das Bier oder die Limonade bereits erfrischend kalt. Prost!
Wenn Sie überlegen, sich eine Kühlbox anzuschaffen, lesen Sie die Tipps von Jeroen und wählen Sie die richtige Kühlbox!
3. Was nehme ich für die Campingküche mit?
Um Platz zu sparen und für den Fall, dass kein Supermarkt in der Nähe ist, ernähren sich viele Campinganfänger häufig nur aus Dosen. Durchaus eine Option – falls man dem Urlaub den rustikalen Charme eines Zelt-Wochenendes aus Jugendzeiten verleihen möchte. Hier zwei Tipps für ausgewogene Mahlzeiten beim Camping:
- Setzen Sie auf die richtigen Koch-Basics: Nudeln, Kartoffeln, Reis, Möhren, usw., die nicht nur lange halten, sondern auch vielfältig einsetzbar sind. Und wählen Sie dazu Gewürze, die den Gerichten den richtigen Pfiff geben. Kaufen Sie vor der Abreise nur diese Grundnahrungsmittel.
- Alles andere sollte erst am Zielort besorgt werden. So internationalisieren Sie Ihre Kochkünste und es kommt immer etwas Frisches auf den Tisch.
Wenn Sie beides beherzigen, herrscht garantiert nie Langeweile auf dem Campingtisch! Hier finden Sie Rezepte für Ihre Campingküche.
4. Wie baue ich im Dunkeln am besten auf?
Als sich die ersten deutschen Camper in den 50ern und 60ern in fremde Gefilde begaben, stellten sie eines schnell fest, was teilweise heute noch gilt: Ein Campingplatz kann nachts stockfinster sein – und häufig kommt man erst in der Dämmerung an und muss dann im Dunkeln aufbauen.
Ihre Camping-Vorväter mussten dann im Schein großer aber schwacher Taschenlampen aufbauen. Das könnten Sie zwar auch jetzt noch, aber die meisten von Ihnen werden sich mit dem Handy behelfen. Wesentlich cleverer ist es allerdings, einfach ein paar günstige Stirnlampen mit LEDs für alle Mitreisenden zu kaufen. Die halten mit einer Batterieladung enorm lange, sind sehr hell und vor allem haben Sie die Hände zum Aufbauen frei.
Tipp: Mit dem Strahl nach innen um einen weißen Wasserkanister gewickelt, wird aus der Stirnlampe eine prima (Tisch-)Laterne.
Weitere nützliche Packtipps für den Campingurlaub finden Sie in der großen ACSI-Camping-Packliste.
5. Gibt es ein Multitalent zum Saubermachen?
Der Platzmangel ist und bleibt beim Campen der Hauptgrund, um erfinderisch zu werden. Das gilt auch beim Putzen: Wenn man alles aufzählt, was man mitnehmen könnte, um sich selbst, Ausrüstung, Kleidung sowie das Wohnmobil oder den Wohnwagen sauber zu machen, dann sind das schon einige Flaschen und Tuben. Die im begrenzten Platz von Wohnmobil oder Wohnwagen unterzubringen ist sehr unpraktisch.
Doch abermals geht es viel einfacher, und zwar mit Kernseife. Sie ist der Grundbestandteil einer jeden Seife: Kein Parfum, keine Zusätze. Und genau deshalb ist sie ein echtes Multitalent. Für die Dusche ist der Kernseife-Riegel ebenso absolut tauglich wie zum Spülen, als Waschmittel und Universalreiniger für alles im und am Wohnmobil oder Wohnwagen. Und nach einer Nacht voller Kernseife-Wasser geben sogar stark eingebrannte Reste im Kochtopf auf.
6. Welche Zweitfunktion hält ein Spülschwamm bereit?
Als weitgereister Camper habe ich mir angewöhnt, vor allem Dinge mitzunehmen, die mindestens eine Zweitverwendung haben – beispielsweise der Plastikteller, der mit Deckel auch als Vorratsdose für Reste taugt. Auch ein Spülschwamm hält eine nützliche Zweitfunktion bereit. Mit diesem Campingtrick verschafft er schnelle Kühlung an heißen Tagen oder für gestoßene Zehen:
Machen Sie den Schwamm nass, stecken Sie ihn in einen Zip-Beutel und legen Sie ihn in den Kühlschrank oder ins Gefrierfach. Selbst in letzterem bleibt der Schwamm halbwegs flexibel und gibt bei Bedarf ein prima Kühlpacket ab. Und braucht man ihn für die Ursprungsverwendung, nimmt man ihn einfach heraus und legt ihn kurz in Wasser ein.
7. Wo sind meine Wertsachen sicher?
Diebe gibt es überall, leider auch auf Campingplätzen. Eine Mobilheimtür hält keinen Profi lange auf. Und Sie dürfen davon ausgehen, dass solche Charaktere jedes der wenigen Verstecke kennt, das sich im Wohnmobil für Wertsachen anbietet.
Doch auch hier gilt der alte Grundsatz: Sorgen Sie dafür, dass sie so lange suchen müssen, bis sie aufgeben. In der Praxis bedeutet das: Nehmen Sie eine (undurchsichtige) gereinigte Plastik-Ketchupflasche, und füllen Sie sie zur Hälfte mit Wachs. In den Freiraum darüber kommen Ihre Wertsachen und dann wird die Flasche in den Kühlschrank gestellt.
Wozu das Wachs? Kein Einbrecher hat Zeit, sämtliche Flaschen aufzumachen. Er hebt sie nur schnell an. Fühlen sie sich voll an und klimpert darin nichts (lassen Sie also Münzen draußen) sucht er woanders weiter.
Weitere Campingtricks gegen Langfinger auf dem Campingplatz und im Urlaub finden Sie in unserem Ratgeber.
8. Wie hält das Feuerzeug am längsten?
Ein paar Gasfeuerzeuge sollten Sie als Camper immer dabeihaben – denn sie sind vom Anzünden des Gaskochers bis zum abendlichen Windlicht unheimlich nützlich. Am besten trägt man den kleinen Plastik-Helfer in der Tasche. Dumm nur, dass man durch seine Bewegungen schnell mal die Gas-Taste betätigt. Mit etwas Pech ist das Feuerzeug dann leer, wenn es am dringendsten benötigt wird.
Um das zu verhindern, wickeln Sie einfach ein Haargummi mehrfach um das Feuerzeug und zwar so, dass es in dem Spalt unterhalb der Gas-Taste liegt. So betätigen Sie diese nicht mehr ungewollt und verlängern die Lebensdauer des Feuerzeugs.
9. Wie überstehen rohe Eier die Urlaubsfahrt?
Eier gehören zum Frühstück ebenso dazu wie zu vielen Gerichten. Aber das Geschüttel der Fahrt vertragen sie im rohen Zustand nicht so gut – schon so manche Camping-Anfänger durften nach der Ankunft erst mal den Kühlschrank putzen.
Um das zu verhindern, brauchen Sie den Flaschentrick. Nein, nicht den Zaubertrick mit dem hartgekochten Ei aus der Schulzeit, sondern eine andere Variante. Sie eignet sich aber nur, falls es keine Spiegeleier oder ganze gekochte Eier sein müssen. Dazu benötigen Sie nur eine verschließbare, mit kochendem Wasser ausgespülte Plastikflasche.
Mittels Trichter schlagen Sie ein Ei dort hinein – und markieren mit wasserfestem Marker die Füllhöhe. Damit machen Sie weiter, bis die Flasche voll oder der Eierkarton leer ist. Benötigen Sie dann im Urlaub Eier, können Sie sie ganz einfach abmessen. Und gekühlt halten sie genauso lange wie in der Originalverpackung.
Ihre Campingtricks
Wir sind gespannt, welche Campingtricks Sie anwenden! Teilen Sie Ihre Tipps und Tricks in den Kommentaren.
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