Reisen ohne Eile: Tempolimits und Bußgelder für Wohnmobile in Europa
21 Januar, 2025
Mit dem Wohnmobil durch Europa zu reisen ist ein Traum vieler Menschen, doch gibt es im Rahmen der Vorbereitung gewisse Informationen in Erfahrung zu bringen. Mit dazu gehört vor allem das Tempolimit, das in den unterschiedlichen Ländern gilt und mit welcher Strafe zu rechnen ist, wenn dieses überschritten wird. Wir bringen etwas Licht ins Dunkel und klären auf, inwiefern das Gewicht des Wohnmobils Einfluss darauf hat.
Welche Tempolimits gelten für Wohnmobile bis und über 3,5 Tonnen in Europa?
Zu den beliebtesten Reiseländern innerhalb Europas gehören die Folgenden:
- Deutschland
- Niederlande
- Frankreich
- Österreich
- Schweiz
- Italien
- Kroatien
- Spanien
- Skandinavien
Zwar decken sich viele der Tempolimits innerhalb der genannten Länder mit denen auf deutschen Straßen, doch einige Unterschiede gibt es. Allem voran wird hier nach dem Gewicht des Wohnmobils unterschieden. Kleinere Wohnmobile bis zu einem Gewicht von 3,5 Tonnen dürfen zum Beispiel außerorts und auf der Schnellstraße ein wenig schneller fahren als jene, die mehr wiegen. Wohnmobile über einem Gewicht von 7,5 Tonnen fallen unterdessen in die Regelungen, die auch für LKWs gelten.
Innerorts gilt innerhalb der genannten Länder sowohl für 3,5 Tonnen-Wohnmobile als auch jene darüber eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, die nicht überschritten werden darf.
Außerorts und auf Landstraßen gehen die Tempolimits dagegen ein wenig auseinander:
Land | Bis 3,5 Tonnen | Über 3,5 Tonnen |
---|---|---|
Deutschland | 80 km/h | 80 km/h |
Niederlande | 80 km/h | 80 km/h |
Frankreich | 80 km/h | 80 km/h |
Österreich | 100 km/h | 70 km/h |
Schweiz | 80 km/h | 80 km/h |
Italien | 90 km/h | 80 km/h |
Kroatien | 90 km/h | 80 km/h |
Spanien | 90 km/h | 70 km/h |
Skandinavien | zwischen 80 und 100 km/h | zwischen 60 und 100 km/h |
Im Vergleich dazu sieht es auf Schnellstraßen und Autobahnen wie folgt aus:
Land | Bis 3,5 Tonnen (Schnellstraße/Autobahn) | Über 3,5 Tonnen (Schnellstraße/Autobahn) |
---|---|---|
Deutschland | 80/80 km/h | 80/80 km/h |
Niederlande | 100/130 km/h | 80/80 km/h |
Frankreich | 110/130 km/h | 100/110 km/h |
Österreich | 100/130 km/h | 80/80 km/h |
Schweiz | 100/120 km/h | 80/80 km/h |
Italien | 110/130 km/h | 80/100 km/h |
Kroatien | 110/130 km/h | 80/90 km/h |
Spanien | 100/120 km/h | 80/90 km/h |
Skandinavien | zwischen 80 und 130 km/h | zwischen 80 und 90 km/h |
Welche Strafen drohen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen mit Wohnmobilen in europäischen Ländern?
Selbstverständlich achten auch andere Länder, neben Deutschland, auf die Einhaltung der genannten Verkehrsregeln. Wer dagegen verstößt, muss seit 2010 mit einer europaweiten Sanktion rechnen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die EU-weite Vollstreckungshilfe eingeführt und über die Jahre hinweg immer weiter ausgebaut. Inzwischen wird sie von 28 EU-Staaten unterstützt.
Mithilfe der EU-weiten Vollstreckungshilfe wird gewährleistet, dass jedes verhängte Bußgeld ab einer Höhe von 70 Euro vollstreckt werden kann.
Wie hoch eine Strafe am Ende ausfällt, ist vom jeweiligen Land abhängig. Hier folgen ein paar Beispiele:
- Frankreich: Ab einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h kommt es zu einem Bußgeld in Höhe von 135 Euro. Sind es mehr als 50 km/h, kann das Bußgeld auf bis zu 1.500 Euro ansteigen.
- Italien: Bei 20 km/h sind es mindestens 175 Euro, die als Strafe verhängt werden. Ab 50 km/h steigt der Betrag auf mindestens 545 Euro an. Zudem sanktioniert Italien besonders hohe Strafen für jene, die am Steuer mit dem Handy telefonieren (mindestens 165 Euro). Kann der Besitzer des Autos die Strafe nicht vor Ort zahlen, kann außerdem das Fahrzeug beschlagnahmt werden.
- Kroatien: Wer mehr als 50 km/h zu schnell ist, muss in Kroatien mit einem Bußgeld in Höhe von 2.000 Euro rechnen. Wird eine rote Ampel überfahren, kommen 265 Euro Strafe auf den Fahrer zu. Auch innerorts wird es teuer: Ab 20 km/h zu schnell werden mindestens 135 Euro fällig.
- Schweiz: Je nach Kanton kann die Höhe des Bußgeldes variieren. So zahlt man bei einer Überschreitung des Tempos ab 20 km/h bereits mindestens 165 Euro. Speziell auf der Autobahn kann es bei einer Missachtung der geltenden Regelungen teuer werden. Hier sind Strafen ab 325 Euro normal, sie können jedoch auch schnell eine vierstellige Höhe erreichen. 60 Tagessätze sind die Regel, dazu ist die Polizei dazu in der Lage, Geld oder Wertsachen als Kaution einzufordern. Übrigens: Wer in der Schweiz eine durchgezogene Mittellinie überfährt um zu wenden, wird innerorts mit einer Strafe von 700 Euro sanktioniert.
Wissenswert: Aufgrund der genannten Strafen gehören Italien, die Schweiz, Frankreich und Kroatien mit zu den strengsten europäischen Ländern, wenn es um die Höhe von Bußgeldern geht.
Am Ende ist es unerheblich, ob innerhalb der EU-Länder ein normaler Pkw oder aber ein Wohnmobil gefahren wird. Jeder sollte sich an die vorgegebenen Regelungen halten und möglichst kein Risiko eingehen.
Gibt es in Europa spezifische Geschwindigkeitsregelungen für Wohnmobile auf Autobahnen?
Wenn du dich vor einer Reise nach den geltenden Verkehrsregeln der jeweiligen Länder erkundigst, beachte hierbei unbedingt, dass manche Länder noch weitere Regelungen (neben der Geschwindigkeit) für den Fahrer bereithalten.
Mit dazu gehört zum Beispiel die Bestimmung, dass sich die Geschwindigkeit nach der Tageszeit orientiert (Österreich) oder dass das Alter des Fahrers entscheidend ist (Kroatien).
Daher: Steht das geplante Reiseziel fest, ist es immer empfehlenswert, sich individuell mit den Tempolimits der unterschiedlichen Länder zu beschäftigen.
Tempolimits sind in Europa von Land zu Land unterschiedlich und können schnell zu unangenehmen Überraschungen führen. Wie gehst du damit um, wenn du durch verschiedene Länder reist? Hältst du dich immer an die lokalen Tempovorgaben, oder ist es manchmal eine Herausforderung, den Überblick zu behalten?
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