Urlaub in Montenegro: Dieses Land bietet viel Abwechslung

17 Oktober, 2023

Lust auf Camping in Montenegro? Hohe Berge, blaue Seen, aber auch ein Stück Küste mit historischen Dörfern: Das Land hat sehr viel zu bieten. Da ist es verständlich, dass immer mehr Touristen das Balkanland als Urlaubsziel wählen. Die Preise sind noch erschwinglich, die meisten Orte sind bisher vom Massentourismus verschont geblieben und die Natur ist überwältigend schön: die ideale Destination für abenteuerlustige Camper. ACSI-Inspekteur Kees Romeijnders erzählt von seinen Campingerfahrungen in Montenegro.

Montenegro ist ein kleines Land am adriatischen Meer. Ein kleiner Teil des Landes grenzt an Kroatien und den Kosovo, weitere Nachbarländer sind Bosnien und Herzegowina, Serbien und Albanien. Montenegro ist geprägt von der Adriaküste, authentischen Dörfern, uralten Wäldern und hohen Bergen. Obwohl die Fläche des Landes nur ca. ein Drittel der Niederlande umfasst, ist die Landschaft überaus abwechslungsreich. Ab 2024 finden Sie auch montenegrinische Campingplätze in den ACSI-Campingführern.

Au camping au Monténégro.

Auf dem Campingplatz in Montenegro.

Camping in Montenegro

Unter Campern hat Montenegro in letzter Zeit an Beliebtheit gewonnen. Es gibt zahlreiche Campingplätze und eine Übernachtung ist nicht teuer. Zu zweit zahlt man mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen durchschnittlich 15 Euro pro Nacht. Dafür bekommt man einen Platz auf einem Campingplatz mit ordentlichen Duschen und Toiletten. Die meisten Campingplätze bieten außerdem einen kleinen Spielplatz. Fast alle Campingplätze in Montenegro besitzen ein eigenes Restaurant, in dem man gut isst. An der Küste ist das Restaurant sogar häufig die wichtigste Einnahmequelle eines Campingplatzbesitzers. Deshalb haben auch kleine Campingplätze oft große Restaurants im Verhältnis zur Anzahl der Stellplätze. Es gibt selbst Campingplätze, auf denen die Betreiber täglich Frühstück anbieten. Und mancherorts dürfen die Gäste im Gemüsegarten des Campingplatzes frisches Gemüse ernten.

Wie findet man einen Campingplatz in Montenegro?

In Montenegro einen Campingplatz zu finden, ist nicht immer ganz einfach. Campingplätze liegen häufig geschützt etwas abseits der Straße. Schilder mit Werbung für einen Campingplatz sieht man nur selten, denn ein solches Schild aufzustellen, kostet verhältnismäßig viel Geld. Eine Erwähnung in den Campingführern und Camping-Apps von ACSI und auf der Eurocampings-Website ist daher eine echte Hilfe. Auf diese Weise gewinnen die Campingplätze auch online deutlich an Sichtbarkeit.

Kamperen in Montenegro

Sanitärgebäude auf einem Campingplatz in Montenegro.

Englisch sprechen in Montenegro

Die Campingplätze liegen häufig an malerischen Orten und meist sprechen die Mitarbeiter Englisch oder Deutsch, vor allem an der Küste. Auf dem Land kann man Einheimischen begegnen, die kein Englisch sprechen, aber dort kann man sich mit Übersetzungswebsites wie Google Translate behelfen. Dafür ist das gute Mobilfunknetz in Montenegro sehr hilfreich. Am besten kauft man sich für einen geringen Betrag eine SIM-Karte, die einen Monat lang unbegrenzten Internetzugang bietet. Auf montenegrinischen Campingplätzen kommt es nicht selten vor, dass man vom Besitzer mit einem Getränk begrüßt wird. Dann ist es angenehm, wenn man ein wenig miteinander kommunizieren kann.

Tipps für Campingreisen nach Montenegro

Montenegro ist ein europäisches Land, aber nicht ganz so modern wie beispielsweise Frankreich oder die Niederlande. Deshalb sollte man über eine gute Ausrüstung verfügen. Achten Sie darauf, dass Ihr Auto keine Mängel aufweist. Kontrollieren Sie vor der Reise die Reifen und sorgen Sie dafür, dass sie in gutem Zustand sind. Nehmen Sie außerdem einen Reservereifen mit, denn ein Pannendienst ist in Montenegro keine Selbstverständlichkeit. Wenn Sie in den Bergen liegenbleiben, ist es praktisch, wenn Sie sich selbst helfen können.

La nature du Monténégro est fabuleuse.

Montenegro hat wunderschöne Natur.

Essen gehen in Montenegro

In Montenegro kann man günstig essen gehen. Im Allgemeinen bieten die Restaurants Gerichte von guter Qualität und die Portionen sind groß. Erwarten Sie keine ausgefallenen Mahlzeiten, sondern hauptsächlich einfache Gerichte. In den Küchen wird viel mit lokalen Produkten gearbeitet. Exklusivere Restaurants und aufwändigere Gerichte gibt es in den Dörfern und Städten mit viel Tourismus. Wie man sich denken kann, werden hier auch höhere Preise aufgerufen als in den lokalen Gaststätten. Eine eigene montenegrinische Küche gibt es im Grunde nicht. Ein Gericht, das vielerorts serviert wird, sind gegrillte Hackfleischröllchen (vergleichbar mit Ćevapčići). Auch Forelle steht häufig auf der Speisekarte.

Montenegro besitzt eine eigene Weinkultur. Es gibt viele kleine Winzer, die lokale Weine produzieren. Die meisten von ihnen sind sehr stolz darauf. Man muss wissen, dass Weine in Montenegro nicht nach dem international üblichen französischen System, sondern nach dem serbischen System klassifiziert werden. Das bedeutet, dass Sie möglicherweise eine Weile brauchen, um herauszufinden, welcher Wein Ihnen schmeckt.

Autofahren in Montenegro

Insgesamt sind die Straßen in Montenegro nicht sehr gut. Ich habe mich häufig nicht getraut, mit meinem Gespann schneller als 40 Kilometer pro Stunde zu fahren. Planen Sie also genügend Zeit ein. In Montenegro fährt man regelmäßig auf unbefestigten Wegen. In der Küstenregion erschweren zahlreiche Straßenschäden das Fahren, denn für die nötigen Straßenbauarbeiten reicht oft nicht die Zeit. Ich empfehle deshalb, die Küstendörfer mit dem Boot statt mit dem Auto anzusteuern. In dieser Region herrscht viel Betrieb, gerade in den Sommermonaten steht man ständig im Stau. Campen Sie lieber ein Stück von der Küste entfernt und nehmen Sie von einer kleineren Küstenstadt aus ein Boot.

Rijden in Montenegro

Mit dem Wohnwagen unterwegs: Fahren in Montenegro

Fahren in den Bergen von Montenegro

Autofahren in den montenegrinischen Bergen ist nur etwas für geübte Fahrer, denn die Straßen sind nicht sehr breit. Es gibt sogar Stellen, an denen zwei Autos unmöglich aneinander vorbei passen. So kann es vorkommen, dass man ein Stück zurücksetzen muss, um ein entgegenkommendes Fahrzeug vorbeizulassen. Gerade mit dem Wohnmobil oder Gespann kann das eine große Herausforderung sein. Außerdem erzählte mir ein Campingplatzbesitzer, dass ihm kürzlich ein Felsbrocken auf die Motorhaube gefallen sei, als er durch die Berge fuhr. Hier erfordert das Fahren also ständige Aufmerksamkeit.

Montenegros Mautstraße

In Montenegro gibt es nur eine Autobahn, und die ist kostenpflichtig. Allerdings ist es keine gewöhnliche Schnellstraße, denn sie wurde nie fertiggestellt. Sie beginnt in der Hauptstadt Podgorica und endet mitten im Nirgendwo. Ursprünglich sollte sie von Bar in Montenegro über Podgorica nach Belgrad in Serbien führen. Doch als das Geld ausging, wurde der Bau der Straße eingestellt. Heute kann man für sechs Euro von Podgorica nach Norden 40 Kilometer Autobahn fahren. Dann ist man am Ende der Straße angelangt und landet beim Verlassen der Autobahn auf einem unbefestigten Weg.

Op de camping in Montenegro

Auf dem Campingplatz in Montenegro

Urlaub in Montenegro

Montenegro besteht aus zwei Teilen mit völlig unterschiedlichen Landschaften. Das Balkanland hat Berggipfel, die bis zu 2.500 Meter hoch sind, aber auch einen Küstenstreifen mit Stränden und türkisfarbenem Meer. Dazwischen befinden sich einige schöne Täler und mehrere große Seen. In punkto Natur hat Montenegro also sehr viel zu bieten, und im Winter kann man in den Bergen sogar Ski fahren.

Andere bemerkenswerte Landschaften in Montenegro sind die Wälder, die auf der UNESCO-Welterbeliste stehen. Sie beherbergen Bäume, die über 600 Jahre alt sind. Für Touristen haben die Wälder bisher noch keinen großen Stellenwert, aber Naturfreunde sollten sie sich auf keinen Fall entgehen lassen. In den kommenden Jahren wird der Tourismus, der momentan noch in den Kinderschuhen steckt, voraussichtlich deutlich zunehmen. Deshalb ist es für abenteuerlustige Camper gerade jetzt reizvoll, das Land zu besuchen. Derzeit begegnet man häufig Reisenden, die mit kleinen Campingbussen unterwegs sind, aber ich habe auch einige megagroße Wohnmobile gesehen, die man eher als LKWs bezeichnen würde.

Das Inland von Montenegro

Das Inland eignet sich in erster Linie für Erholungssuchende und Naturfreunde. Touristische Dörfer mit buntem Trubel suchen Sie hier vergebens. Hier campt man in einer ruhigen Gegend auf kleinen Campingplätzen und isst in Restaurants, in denen das Gemüse frisch vom Feld kommt. Wir waren sogar auf einem Campingplatz mit einer eigenen Kuh, die für frische Milch sorgte. Etwas, das man auf anderen Campingplätzen nicht häufig erlebt.

Kotor regio Montenegro

Die Region Kotor in Montenegro.

Lipa-Höhle in Montenegro

Seit 2015 ist die Lipa-Höhle für die Öffentlichkeit zugänglich. Dieser beeindruckende Ort stößt sowohl bei der einheimischen Bevölkerung als auch bei ausländischen Touristen auf großes Interesse. Das Gängesystem in der Tropfsteinhöhle umfasst insgesamt ca. 2,5 Kilometer. Neben einem unterirdischen Fluss kann man zahlreiche – teils mehrere Meter lange – Stalagmiten und Stalaktiten bewundern.

Skutarisee

Der Skutarisee ist mit 40.000 Hektar der größte See des Balkans. Er liegt zu zwei Dritteln in Montenegro und zu einem Drittel in Albanien. Am eindrucksvollsten lässt sich die Schönheit dieses Sees vom Wasser aus erleben. Es gibt verschiedene Anbieter für Bootsausflüge, aber man kann auch auf eigene Faust mit einem Kajak in See stechen. Am Ufer trifft man auf besondere Wildblumen, andere seltene Pflanzen und zahlreiche Vogelarten, wie beispielsweise Löffler. Auf einer Fahrt am Wasser entlang gelangt man zu großartigen Aussichtspunkten. Sie bieten einen Blick auf die grüne Gegend und den von Bergen umgebenen See. Außerdem ist die Region um den Skutarisee als wichtigstes Weinbaugebiet von Montenegro bekannt. Wenn Sie also einen lokalen Wein probieren möchten, sind Sie hier an der richtigen Adresse.

Natuur in Montenegro

Wunderschöne Natur in Montenegro.

Die montenegrinische Küste

An der Küste Montenegros ist es vor allem im Sommer sehr heiß. Hier findet man historische Orte mit Meerblick, die in der Hochsaison viele Touristen anziehen. Während es im Großteil des Landes noch sehr ruhig ist, muss man in den bekannten Küstenstädten durchaus mit Massenandrang rechnen.

Der größte Teil der montenegrinischen Küste besteht aus Felsen. Nur auf den letzten 20 Kilometern vor der Grenze mit Albanien gibt es Sandstrände. Es handelt sich um Lavasand, das heißt, der Sand ist schwarz und außerdem etwas gröber als wir es von den Nordseestränden gewohnt sind.

Die Bucht von Kotor

Die Stadt Kotor und die große gleichnamige Bucht sind die meistbesuchte Gegend des Landes. Das Wasser in der von Bergketten umgebenen Bucht ist blau und an ihren Ufern bieten sich wunderschöne Ausblicke. Das zieht Touristen und Wassersportler an. Da die gewundene, fjordartige Bucht mit dem Meer verbunden ist, wird sie von vielen Booten angesteuert. Sie ist auch mit dem Auto zu erreichen, aber das ist deutlich mühsamer und ich rate davon ab. Auch die Campingplätze in dieser Region kann man meines Erachtens vernachlässigen, denn sie liegen alle direkt an der Straße. Für Wassersportler und für Liebhaber schöner Aussichten ist die Bucht allerdings ein attraktiver Ort.

Kamperen in Montenegro

In Montenegro campt man an herrlichen Orten in der Natur.

Montenegro: ein vielfältiges Land

Was Montenegro als Urlaubsland so einzigartig macht, ist die Vielfalt der Landschaften. In weniger als zwei Stunden Fahrtzeit gelangt man von der Küste ins Hochgebirge – oder umgekehrt. An der Küste sind die Temperaturen oft relativ hoch, in den Bergen ist es kühler. Wander- und Radrouten machen das Land zu einem idealen Urlaubsziel für Aktivurlauber. Zudem werden sportliche Ausflüge wie Rafting oder Canyoning angeboten. Das Land ist noch kein Touristenmagnet und eignet sich deshalb sehr gut für erholungssuchende und naturverbundene Camper.

Auf der Durchreise durch Bosnien

Fahren Sie durch das reizvolle Bosnien nach Montenegro? Hier finden Sie alle von ACSI inspizierten bosnischen Campingplätze.

Lesen Sie auch unseren Blog über Urlaub in Albanien. Campingplätze in Albanien finden sich ebenfalls im nächsten Jahr in den ACSI-Campingführern, auf Eurocampings und in den ACSI-Camping-Apps.

  • Autor: Merel
  • Das ultimative Urlaubsgefühl ist für mich, wenn ich früh am Morgen mein Zelt öffne, frische Brötchen beim Bäcker hole und mit Blick auf einen von Bergen umgebenen See frühstücke. Obwohl man mich auch mit einer Städtereise sehr glücklich machen kann. Ich reise gerne und teile meine Erlebnisse mit euch.

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